Vorsicht bei Unterscheidung von Gift- und Speisepilzen.
Mit dem Beginn der Apfelblüte startet auch die Hochsaison der Speise- und Spitz-Morcheln. „Im bodensauren Bayerischen Wald sind diese Pilzvertreter jedoch eher Raritäten“, sagt Nationalparkmykologe Peter Karasch. „Sie verstecken sich meist im Rindenmulch der Gärten oder an Holzlagerplätzen mit Rindenresten.“
Doch der Experte mahnt beim Sammeln zu Vorsicht. Warum? „Die als tödlich giftig geltenden Giftlorcheln sind im Bayerischen Wald viel häufiger als Spitzmorcheln.“ Trotzdem wurden die Lorcheln bis in die Nachkriegszeit noch relativ häufig in der Bayerwald-Küche verarbeitet. „Obwohl beim Kochen Dämpfe des Nervengifts Gyromitrin freigesetzt werden, weshalb die Lorchel auch als Giftpilz gilt.“ Die Lorcheln lassen sich relativ leicht an den hirnartig gewundenen Hüten erkennen. Die genießbaren Spitzmorcheln hingegen zeichnen sich durch wabenartig gekammerte Hüte aus.
Während die Spitzmorchel zu den beliebten Speisepilzen zählt, …
….. muss man bei giftigen Lorcheln wie der Frühjahrslorchel Vorsicht walten lassen.
Übrigens: Umgangssprachlich nennt man die Morcheln auch oft Mauracherl. Die Lorcheln sind auch unter den Bezeichnungen Stockmorchel, Stocklorcherl oder Laurich bekannt. Pilzexperte Karasch freut sich derweil über Hinweise und Zuschriften älterer Bürger, die mit beiden Pilzarten in der Nachkriegszeit Erfahrungen gesammelt haben. Er ist via Mail – peter.karasch@npv-bw.bayern.de – erreichbar.
Pressemeldung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
(Fotos: Peter Karasch)