Wußten sie, dass der Monopteros im Englischen Garten in München auf einem Ziegelturm steht? Der Englische Garten war bereits fast 50 Jahre alt, als man die Idee verfolgte, einen Tempel als Ehrung für besondere Persönlichkeiten zu bauen.
Da wurde vom Architekten der Vorschlag gemacht, wir stellen diesen Tempel auf einen Hügel, damit man das Bauwerk von weiten erkennt. Aber wo nehmen wir den Hügel her? Der Englische Garten ist Schwemmgebiet der Isar, da kann es keinen Hügel geben. Also müssen wir ihn aufschütten. Es war natürlich klar, dass man einen Tempel mit Hundert Tonnen Gewicht nicht auf einen künstlichen Hügel draufsetzen kann. Im Lauf der Jahre würde sich das frisch aufgeschüttete Erdmaterial setzen und der Monopteros könnte in Schräglage geraten . Die Lösung: man baute auf dem stabilen Muttergrund der Wiese einen 16 Meter hohen Turm aus Ziegel. Darauf setzte man den Tempel mit seinen Marmorsäulen. Und nun schüttete man den Hügel ringsherum an. Aber es gab zu der Zeit noch keine Bagger. Somit musste 1/2 Jahr lang mit 25 Schubkarren Erdreich Tag und Nacht gefahren werden, bis der Hügel den Ziegelturm überdeckte. Wenn man heute daran vorbei schlendert, denkt niemand daran, welches Kopfzerbrechen und unruhige Nächte es dem Architekten bereitete, ob seine Idee dauerhaft stabil sein wird. Heute wissen wir es. In 10 Jahren feiert der Monopteros den 200sten Geburtstag.
Gemälde von 1839, Künstler unbekannt – Fotomontage Klaus Bichlmeier – Text aus Zeitreise München, der Film.
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