Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverbandes fand in Lübbenau, im Spreewald des Landes Brandenburg statt. Wie jedes Jahr traf man sich am 3. Sonntag im Oktober, dem bundesweit geltenden “Tag der Tracht”. Eingeladen waren die Delegierten der 24 Mitglieder in das Rathaus am Marktplatz, in der idyllischen Altstadt.
Der Vorsitzende Charles Koppehele hieß die Trachtlerinnen und Trachtler aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in ihren vielfältigen Trachten auf das Herzlichste willkommen. Einen besonderen Dank richtete er an den Bürgermeister der Stadt, Helmut Wenzel, für die Gastfreundschaft in seinem Rathaus. Der Bürgermeister zeigte sich erfreut, erstmals so eine Vielfalt der Trachten in seinem Hause bewundern zu können. Mit dabei sogar in bayerische Tracht, die Vertreter vom Verein der Bayern in Berlin. Charles Koppehele zog für das vergangene Jahr, bezüglich der Heimatpflege des Verbandes, eine durchwegs positive Bilanz. Erfreulicherweise konnten auch vier Neuaufnahmen verzeichnet werden. Dem gegenüber stand, aus Altersgründen, die Auflösung des Berliner Schlesier-Vereins „Rübezahl“. Als Anerkennung für ihre Verdienste um die Erhaltung der Tracht wurde Horst Gniesewitz, dem bisherigen Vorsitzenden, zusammen mit seiner Ehefrau Edeltraut, die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
In diesem Jahr stand auch wieder die Neuwahl des Vorstandes an. Einstimmig wurde Charles Koppehele wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Erstmals ist mit Andrea Radtke auch eine Trachtlerin der Berliner Bayern im Vorstand des MHTV vertreten, als Beisitzerin, Anschließend berichteten die Delegierten von den Aktivitäten in ihren Gruppen. Dabei gab Andrea Pursche vom gastgebenden Verein Rubisko einen Einblick in die Pflege sorbischer/wendischer Trachten und Bräuche in der Spreewald-Region. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Traditionsgasthaus „Zum Grünen Strand der Spree“ folgte eine Kahnpartie nach dem Motto „Trachten auf dem Wasser“. Denn im Spreewald gehören Kahnfahrten mit zu den Traditionen der Region. Mehr als 1000 km der dicht verzweigten Spree lassen sich hier befahren, ohne Motor, mit reiner Muskelkraft, durch das beeindruckende Biosphärenreservat Spreewald. Auch ein Besuch der Trachtler im Spreewald-Museum Lübbenau stand mit auf dem Programm. Im Rahmen einer Sonderausstellung konnte man dort „40 Jahre Konsumgeschichte in der DDR“ erleben. Abschließend dann ein gemütlicher Ausklang des erlebnisreichen Tages bei Kaffee und Kuchen.
Mit bleibenden Erinnerungen an den „Tag der Tracht“ 2023 im Spreewald machten sich die Delegierten dann wieder auf den Heimweg. Man trifft sich spätestens wieder bei einem der Trachtenfeste im kommenden Jahr, spätestens jedoch im Juni 2024, beim Deutschen Trachtenfest in Wangen, im Allgäu.
Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten – Fotos: Konrad Wachsmuth und Helmut Amberger
