„Die Rettung und Stabilisierung unserer Wälder nach den Wetterextremen im vergangenen Jahr muss im Focus der Bundesregierung stehen“, sagte der Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, Hans-Georg von der Marwitz, anlässlich des Internationalen Tag des Waldes. Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat er eine Baumpflanzaktion in der Nähe des brandenburgischen Nauen unternommen, mit der ein symbolischer Beitrag zur Wiederaufforstung geleistet werden soll. „Die Lage in den Wäldern ist weiterhin katastrophal, ganze Waldflächen sind gefährdet“, so der Präsident.
Aufgrund der milden Witterung rechnen die Waldeigentümer erneut mit einem starken Schädlingsbefall. Von der Marwitz forderte daher einen „Pakt für den Wald“, der ressortübergreifend für die Rettung der Wälder sorgt. Auf der Waldfläche bei Nauen sind die Schäden von Sturm Friederike im Januar 2018 deutlich sichtbar: Der Alteichenbestand wurde schwer beschädigt. Die Fläche wurde im vergangenen Jahr daher mit klimatoleranten Baumarten wie Douglasie, Küstentanne und Weiltanne wiederaufgeforstet.
Stürme und Dürre haben im vergangenen Jahr ganze Wälder zerstört und die Abwehrkräfte der Bäume geschwächt, so dass der Befall durch den Borkenkäfer zusätzlich große Schäden angerichtet hat. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium ist in 2018 eine Schadholzmenge in einer Höhe von rund 32,4 Millionen Euro angefallen. Forstwirtschaft und Waldeigentümer befürchten jetzt, dass das Frühjahr den Schädlingen einen erneuten Schub gibt. Auch der jüngste Sturm Eberhard hat vor wenigen Tagen etwa in Nordrhein-Westfalen, in Teilen Bayerns und Mitteldeutschlands wieder eine Vielzahl von Bäumen entwurzelt. „Diese Wetterextreme, die sich in immer kürzeren Abständen und mit verheerenden Auswirkungen aneinanderreihen, machen deutlich: Der Klimawandel ist in unseren Wäldern angekommen“, sagte der AGDW-Präsident.
Die Waldeigentümer können mit ihrer nachhaltigen Forstwirtschaft und Waldpflege das ganze Ausmaß dieser Art Wetterextreme nicht allein bewältigen. Daher schlagen sie Alarm, um Unterstützung für die Aufarbeitung der Schäden und für eine schleunige Wiederaufforstung zu bekommen. „Stabile und vitale Wälder sind unser aller Lebensgrundlage“, sagte von der Marwitz. „Unsere Wälder leisten darüber hinaus einen entscheidenden Beitrag zur Erholung, zum Klimaschutz und für die Bereitstellung des Rohstoffes Holz.“ Daher muss die Rettung der Wälder als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden.
Informationen zum Internationalen Tag des Waldes 2019: http://www.fao.org/international-day-of-forests/en/ – http://tag-des-waldes.de/
Bericht und Foto: AGDW – Die Waldeigentümer