Vo Kuba hoam noch Bayern .◊.
Beim Einchecken fragte ich was eine Umbuchung auf Business kostet, denn des Fliegens war ich vor dem neunten Flug innerhalb von sechs Wochen, mittlerweile müde geworden. Aber 600.- € für 9 Stunden war mir dann doch zu viel für die neun Stunden Nachtflug von Havanna nach Madrid. Ich schluckte, wie immer vor einem Langstreckflug, eine Schlaftablette und hatte dann das Glück, obwohl die Maschine (fast) voll war, als Einziger drei Sitzplätze für mich alleine zu haben – und so hatte ich mein Business! – Kostenlos! ((-;
Als ich wach wurde, sah ich in der Morgendämmerung das spanische Festland mit seinen vielen Stauseen und folienüberdachten Feldern.
Nach dem Umsteigen in Madrid, ging es hoam nach München, wo mein Cousin schon zur Abholung auf mich wartete. Der Flug über die Alpen, vorbei an Mont Blanc und Matterhorn, quer über die Schweiz und den Bodensee, war ein letztes wunderbares highlight zum Abschluss meiner zweimonatigen Reise
An alle die mir jetzt um diese zweimonatige Reise vielleicht neidig sind, ein paar Gedanken bezüglich der Entbehrungen:
- War ich mir von Anfang eines gewissen Risikos bewusst. Corona hängt ja immer wie ein Damoklesschwert über einem. An Corona zu erkranken und dann für 10 Tage in einem fremden Land in Quarantäne und anschließend die Reise abbrechen zu müssen, wäre ein Alptraum. Deshalb schwingt immer so ein Gefühl von Unsicherheit mit, das sich nie ganz verdrängen lässt. Der Vorteil ist, dass viel weniger Touristen unterwegs sind. Zum Beispiel musste ich in Hamburg, bevor ich auf das Schiff ging, noch einen Coronatest machen. Ich saß ja den ganzen Tag im Zug. Auch könnte ich mich die Tage vorher auch noch angesteckt haben. Es schwingt dabei immer, wie auch bei den 3 folgenden Tests während der Überfahrt auf dem Schiff, so ein mulmiges Gefühl, nach dem Motto: „wird hoffentlich schon nicht positiv sein“, mit.
- Gleich am zweiten Tag bekam ich durch das viele Herumlaufen auf New Yorks Asphaltstraßen so starke Wadenkrämpfe, die fast 4 Wochen anhielten und bei jedem Schritt schmerzten.
- Als die Waden dann endlich besser wurden, fingen die Knie an zu schmerzen. Ausgelöst durch kniendes Arbeiten unter der ca. einen Meter hohen, reparaturbedürftigen Terrasse bei meiner Schwester in Kanada. (Was mir wieder mal bestätigte, dass auch der Kirchgang durch das viele knieen ungesund ist ;-))
- Über den ständigen Wechsel des Essens hat sich mein Magen auch ständig beschwert. Blähungen, Sodbrennen und Durchfall haben sich oft abgewechselt, oder plagten mich parallel.
- Auf 10 verschiedene Betten musste ich mich einstellen und 10 Starts und Landungen mit dem ganzem Procetere, waren auch kein Vergnügen.
- Zum Schluss dann noch ein verstopftes Ohr mit dem Beginn einer Entzündung. Dank einer kubanischen Ärztin konnte da Schlimmeres verhindert werden.
Seit meiner Rückkehr im Mai bin ich etwas Reisemüde. So viele Reiseeindrücke innerhalb von 2 Monaten, müssen erst mal verarbeitet werden. Allerdings fuhr ich seitdem 3000 km mit dem Fahrrad. Die einzige Reise außerhalb des Chiemgaus war mit dem Fahrrad von Lindau nach Bad Endorf.
Die Erkenntnis, dass wir in einer der schönsten und sichersten Gegend der Welt leben,
wurde zum wiederholten Male bei mir neu bekräftigt….
Text und Fotos: Hans Fritz – www.hans-fritz.de
Bisher sind 22 Berichte im Rahmen der Artikelserie „Mit Hans Fritz vom Chiemsee in die USA“ erschienen.