Gesundheit & Corona

Mit der AWO-Bundesvorsitzenden im Gespräch

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im Vorfeld der Festveranstaltung „77 Jahre AWO im Chiemgau“ stellte die AWO-Bundesvorsitzende Kathrin Sonnenholzner die aktuellen Aufgaben ihres Wohlfahrtsverbandes der heimischen Presse in einem eigenen Pressegespräch im Cafe Neuer in Prien a. Chiemsee vor.

 Zunächst ging Frau Sonnenholzner auf die Werte und der Struktur der Arbeiterwohlfahrt ein. „Wir sind ein unabhängiger und eigenständiger Mitgliederverband. Auf Grundlage unserer Werte streiten wir gemeinsam mit Mitgliedern, Engagierten und Mitarbeitenden für eine solidarische und gerechte Gesellschaft. Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität und Wirkung für allen an. Staat und Kommunen tragen die Verantwortung für die soziale Daseinsvorsorge.“ Daraus ergibt sich für die Bundesvorsitzende, dass die AWO nicht nur selbst Leistungen anbietet, sondern sich auch für die politische Umsetzung des Sozialstaates auf den verschiedenen politischen und gesetzgeberischen Ebenen einsetzt. „Das Versprechen Chancengleichheit ist nicht eingelöst, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter, neue Ungleichheiten z.B. durch fehlende Teilhabe an Digitalisierung entstehen. Auch heute gibt es noch oder wieder Suppenküchen, Tafeln, Einrichtungen für Wohnungslose…. ) ist auch heute dringend nötig!“ So Frau Sonnenholzner.

Konkrete aktuelle AWO-Forderungen zur Weiterentwicklung des Sozialstaates sind: Die Forderung nach sozialrechtlicher Sicherung der Pflegeversicherung und die Einführung einer Kindergrundsicherung. Die AWO hilft nicht nur bei der Bewältigung oder Linderung konkreter materieller Not, sondern setzt sich auch mit der Bewältigung der Folgen der aktuellen Krisen auseinander. „Die Pandemiefolgen sind noch nicht bewältigt, die Inflation hoch, die Klimakrise immer virulenter, da entstehen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen für Sicherheit und Energieversorgung weitere Herausforderungen für die »Mitte«. Unsicherheiten und Verteilungskonflikte bieten das Einfallstor für antidemokratische Positionen und rechtsextreme Ideologien und führen zur Abwertung der »Anderen«, vermeintlich Schwächeren. Die Demokratie, ihre Grundprinzipien, Abläufe und Institutionen werden von viel zu vielen zunehmend mit Distanz betrachtet.“  Frau Sonnenholzner macht für die AWO deutlich, dass „im Mittelpunkt unserer Bemühungen immer die Menschen stehen. Unser Bestreben ist, ihnen so konkret wie möglich zu helfen und ihnen dadurch Perspektiven zu geben.“

Foto „Pressegespräch“ (von Werner Witt): von links nach rechts: Elke Flender-Back (stellv. Vorsitzende des Ortsvereins), Herbert Weißenfels (Ehrenvorsitzender des Ortsvereins), Kathrin Sonnenholzner (AWO-Bundespräsidentin), Lorenz Ganterer (Vorsitzender des Ortsvereins).

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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