Nach Swakopmund, Oktoberfest in Windhoek, Suppenküchen in Okombahe und Gottesdienst in Omaruru war die fünfte Etappe unserer Alphorn-Tournee durch Namibia eine Safari im Etosha Nationalpark. Dieser beherbergt nahezu alle Großtierarten des südlichen Afrika, wie Elefanten, Giraffen, Krokodile, Flusspferde, Zebras, Löwen und viele andere. Es gibt dort mehr als 110 Säugetier-, rund 110 Reptilien- und über 340 Vogelarten. Für Touristen stehen im Park sechs Lodges zur Verfügung. Vier davon haben beleuchtete Wasserlöcher, wo auch nachts die Wildtiere beobachtet werden können.
Nach vier Stunden Fahrt ab Omaruru erreichten wir Dank unseres unermüdlichen Fahrers Bernhard den südlichen Eingang des Nationalparks. Im Park selbst war Vorsicht geboten, denn die Tiere laufen alle frei herum, auch über die Straßen. Die stundenlange Safari-Fahrt, bei geringer Geschwindigkeit über Holper-Schotterpisten und dabei ständig nach Tieren schauen, war für uns zwar ziemlich anstrengend, aber ein erlebnisreiches Abenteuer. Dank unseres routinierten Fahrers Bernhard haben wir diese Safari-Tour bestens überstanden.
Unsere erste Unterkunft war das Halali, dessen Namensgebung in Anlehnung an die Jägersprache erfolgte. Es liegt in der Mitte des Parks, jeweils70 Kilometer von den beiden anderen Lodges Namutoni und Okaukuejo entfernt, die wir in darauffolgenden Tagen ebenso ansteuerten. Namutoni ist das Besucherzentrum des Nationalparks. Dort befindet sich auch das Fort Namutoni, eine ehemalige Polizei- und Militärstation. Die Lodge Okaukuejo, im Süden des Nationalparks, war eine ehemalige Feste der Schutztruppe für Südwestafrika. Der steinerne Wachturm und die mächtigen Zufahrtstore erinnern an diese Zeit. Ursprünglich hieß der Ort Okakwiya, „die Frau, die jedes Jahr ein Kind gebärt“.
Während unseres Aufenthalts im Etosha Nationalpark blieben unsere Alphörner selbstverständlich im Auto verstaut. Mit Rücksicht auf die Tierwelt ist dort absolute Ruhe angesagt. Bei einer weiteren Übernachtung außerhalb des Parks, in der Gästefarm Sachsenheim, gaben wir dann unseren Namibia-Song „Elefantös“ wieder zum Besten. Der bekannte Berliner Alphornkomponist Andreas Frey hat dieses Musikstück eigens für unsere Alphorn-Tournee komponiert. Der Gastgeber Gerd Sachse versuchte sich ebenso, dem alpinen Instrument einen Ton zu entlocken. Zusammen mit Maria Sachse betreibt er den Gästebauernhof, der aus der Farm sein Vater Hermann Sachse entstanden ist. Den 1947 erwarb Hermann Sache diese Farm und taufte sie „Sachsenheim“, was so viel heißt wie „Heimat der Familie Sachse“.
Bei einer abschließenden Safari-Einkehr in Okaukuejo blickten wir auf eine unvergessliche Safari durch den Etosha Nationalpark zurück. Danach ging es zurück nach Windhoek, der letzten Etappe unserer Alphorn-Tournee durch Namibia.
Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten
Bilder: Andrea und Bernhard Radtke, Kerstin Heyde, Helmut Amberger