Mit der Bezirksumlage finanziert der Bezirk Oberbayern seine sozialen und kulturellen Aufgaben. Im Jahr 2021 führte dieses solidarische Finanzierungssystem im Landkreis Traunstein zu einem deutlichen Plus: Während der Landkreis rund 47,7 Millionen Euro an den Bezirk Oberbayern überwiesen hatte, flossen 72 Millionen Euro dorthin zurück – ein Vorteil von 24,3 Millionen Euro. „Dieses Plus kommt zu 100 Prozent bei den Menschen im Landkreis Traunstein an“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer.
Die Bezirksumlage erhebt der Bezirk Oberbayern von den 20 oberbayerischen Landkreisen und drei kreisfreien Städten, um seine vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. 2021 lag der Hebesatz bei 21,7 Prozentpunkten. Die Finanzbeziehungen zwischen dem Bezirk und seinen Umlagezahlern dokumentiert die Kämmerei alljährlich in den sogenannten Zahlungsströmen für den Verwaltungshaushalt.
„Diese Transparenz ist uns sehr wichtig. Denn sie zeigt, dass wir mit der Umlage ein sehr solidarisches kommunales Finanzierungssystem haben“, sagte der Bezirkstagspräsident. „Wohlhabendere Landkreise und kreisfreie Städte mit hohem Steueraufkommen und größerer Umlagekraft zahlen mehr als die schwächeren. Damit sichern wir in Oberbayern gleichwertige Lebensbedingungen für alle Menschen – egal, wo sie leben. Besonders freut mich, dass sich das Umlagesystem in Oberbayern positiv auf den Arbeitsmarkt, den Konsum und das Steueraufkommen insgesamt auswirkt.“
2021 war der Landkreis Traunstein mit dem Plus von 24,3 Millionen Euro der größte Nettoempfänger aller Umlagezahler. In den Landkreis flossen allein für Ausgaben im sozialen Bereich 69,9 Millionen Euro. Der größte Posten ist dabei die Eingliederungshilfe mit 52,8 Millionen Euro. Finanziert wurden damit Leistungen für 2085 Menschen mit Behinderungen vom Vorschulkind bis zu Menschen im hohen Alter. Mit 9,9 Millionen Euro hat der Bezirk 760 Personen unterstützt, die für ihre ambulante oder stationäre Pflege im Alter nicht selbst aufkommen können. Beratungsdienste der freien Wohlfahrtspflege wie beispielsweise den Sozialpsychiatrischen Dienst sowie den Krisendienst Psychiatrie Oberbayerns hat der Bezirk mit 3,7 Millionen Euro gefördert.
Bericht: Bezirk Oberbayern
Foto: Hötzelsperger – Reifinger See, Gemeinde Grassau