Wasserwirtschaftsamt Traunstein beginnt mit den Arbeiten für die Hochwasserschutz-Mauer in der Saliterau
Wo derzeit eine Bodenplatte betoniert wird, soll schon im Sommer eine Mauer stehen. Sie wird die Menschen im Trostberger Ortsteil Saliterau bestmöglich vor Hochwasser schützen. Parallel dazu entsteht auf der gegenüberliegenden Seite der Alz, in der Pechlerau, eine weitere Mauer. Beide vollenden das Hochwasserschutz-Konzept des Traunsteiner Wasserwirtschaftsamtes. Die Behörde tritt als Vorhabensträger für den Freistaat Bayern auf. Die Stadt Trostberg beteiligt sich mit 35 Prozent an den Gesamtkosten von 3,8 Millionen Euro.
Mauer passt sich dem Gelände an
In der Saliterau beginnt die 30 Zentimeter dicke Mauer an der Alzbrücke bei der B299. Auf einer Länge von rund 576 Metern führt sie bis zum Gewerbegebiet. Die Mauer passt sich an die Gegebenheiten vor Ort an: Bei einer Ausgangshöhe von 1,80 Metern direkt an der Alzbrücke reduziert sich ihre Höhe im Verlauf bis auf rund einen Meter. An ihrem Ende, am Asphaltparkplatz, übernimmt dann ein neu angelegter, etwa 200 Meter langer Kiesdeich die Schutzfunktion fürs Gewerbegebiet.
Schrebergärten bleiben erhalten
Die Auswahl des Materials zeigt ebenfalls örtlichen Bezug: Die Oberfläche des Mauersteins wird aufgeraut. In der Folge sieht er Nagelfluh ähnlich, einem Stein, der in der Region sehr häufig vorkommt. Nicht zuletzt sind die technische Ausführung und die Lage der Ufermauer auch abgestimmt auf den alten Baumbestand in der Saliterau. Die Schrebergärten bleiben bestehen und müssen nicht, wie ursprünglich geplant, aufgegeben werden.
Ein wenig umgewöhnen müssen sich die Spaziergänger und Radfahrer entlang der Alz. Derzeit verläuft der Weg wasserseitig. Die Mauer allerdings schwenkt zu dessen Innenseite. Den Durchlass wird eine offene Stahltür ermöglichen. Geschlossen wird sie lediglich, wenn Hochwassergefahr besteht.
Letzte Bausteine im Konzept
Die Mauern in der Saliterau, ebenso wie in der Pechlerau, komplettieren das mit der Stadt Trostberg abgestimmte Hochwasserschutz-Konzept. Das darin vorgesehene Aufweiten der Alz ist bereits erfolgreich umgesetzt, ebenso das Absenken der Flächen im Vorland. Ein neuer Hochwasserdamm entlang der Bebauung in der Pechlerau, vom Bolzplatz bis zum Ende der Pechleraustraße, sorgt ebenfalls bereits für Sicherheit.
Durch all diese Maßnahmen werden die Menschen vor einem 100-jährlichen Hochwasser der Alz geschützt. Zusätzlich wird ein Zuschlag von 15 Prozent angesetzt, als Vorsorge für zukünftig noch größere Hochwasserabflüsse aufgrund des Klimawandels.
Bericht und Foto: WWA Traunstein – Bauarbeiten in der Saliterau: Direkt an der Brücke B299 haben die Arbeiten für eine Hochwasserschutz-Mauer entlang der Alz begonnen. Derzeit wird die Bodenplatte betoniert, sie dient später der Stabilisierung der Mauer. Foto: Wasserwirtschaftsamt Traunstein