Kultur

Maximilian Brückner – Zwischen Simssee, Chiemsee und Wannsee

So schee kons Lebn sei. Sehr wahrscheinlich wird sich das Maximilian Brückner jeden Tag denken. Denn der Riederinger Urbayer hat alles, was ein Mensch zum Glücklichsein braucht: Traumberuf, Erfolg, intakte Familie und ein Traumhaus. Vor allem letzteres ist es, was den Schauspieler, der immer wieder im Rampenlicht steht, nach anstrengenden Dreharbeiten und Filmfestivals erdet.

Die umgebaute und renovierte Zenzmühle in Antwort, einem kleinen Weiler bei Bad Endorf zwischen Sims- und Chiemsee, ist seit einigen Jahren der große Schatz in Brückners Leben. Gemeinsam mit seinen Brüdern, Schwestern und Eltern wurde das historische Gebäude im Jahr 2010 gekauft und Stück für Stück ausgebaut und renoviert. Heute leben Maximilian, seine Frau Magdalena, seine Kinder, sowie zwei seiner Brüder mit Familie, Schwester Isabella und die Eltern unter dem großen Dach der Zenzmühle. Ein Mehrgenerationenhaus im wahrsten Sinne des Wortes, das der Familie Kraft gibt und dem Schauspieler die Möglichkeit der zu bleiben, der er immer war: Ein Bursch aus der Region, der zu seinen Wurzeln steht und nicht nur von Tradition redet, sondern sie auch lebt. Außerdem kann er auch mit anpacken. Das hat er in den zehn Jahren, in denen die Mühle saniert wurde, bewiesen.

In einem Fernsehinterview sagte er gegenüber Barbara Schönberger: „Ich steh‘ halt früh auf und ich hab immer Arbeit. Ob ich jetzt Kabel ziehe, weil wir gerade eine Photovoltaik-Anlage gebaut haben oder die Schafe versorge. Ich glaube, es ist viel härter für Schauspieler, wenn mal weniger los ist. Ich bin eher genervt, wenn jemand anruft, weil ich grad irgendwas zu tun hab.“ So jemand hebt nicht ab. Auch wenn es gerade wieder Auszeichnungen wie den deutschen Fernsehpreis für Produktionen wie die „Wannseekonferenz“ oder „Oktoberfest 1900“ gab. Alles Filme, die auch durch Brückners Mitwirken zu Kritiker- und Publikumslieblingen wurden.

Dass das Urgestein aus dem Chiemgau den Weg auf die Theaterbühne und vor die Kamera gehen würde, war schon früh klar. Und so ging Maximilian Brückner auf die Otto-Falckenberg-Schule in München, eine Fachakademie für Darstellende Kunst. Seine Agentur schreibt über seinen Werdegang: „Bereits während seiner Ausbildung wurde Maximilian Brückner Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater. Er war einer der wenigen Studenten, der 2001 von Theaterintendant Christian Stückl für die „Sommerakademie für Bairisches Volksschauspiel“ ausgewählt wurde. Seine erste Fernsehrolle erhielt der Schauspieler 2003 in dem Film „Männer häppchenweise“. In den folgenden zwei Jahren spielte er neben seinen Film- und Fernseharbeiten bei den Salzburger Festspielen den Mammon in „Jedermann“. 2004 feierte Maximilian Brückner nicht nur sein Leinwanddebüt mit der Komödie „Allein“, sondern übernahm auch seine erste Kinohauptrolle in „Männer wie wir“. Im Jahr darauf sah man ihn in dem erfolgreichen und preisgekrönten Drama „Sophie Scholl – Die letzten Tage“. Von 2006 bis 2013 war er „Tatort“- Kommissar des Saarländischen Rundfunks. Im selben Jahr wirkte Maximilian Brückner in größeren Kinoproduktionen mit u. a. in „Wer früher stirbt, ist länger tot“, „Kirschblüten-Hanami“ und „Selbstgespräche“, für die er mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Unter anderem wurde er „Deutscher Shooting-Star“ des europäischen Films.“

Eine seiner Paraderollen ist auch die des Boandlkramers im unverwüstlichen Brandner Kaspar. Der Bühnenerfolg, der das Münchener Volkstheater immer wieder bis auf den letzten Platz füllt, verdankt seine immer noch andauernde Popularität auch Brückners Kunst, den Boandlkramer zwischen Tragik und Komik zu platzieren. Zu sehen sein wird das Stück auch am 7. und 9. Juli auf der Bühne des Passionstheaters in Oberammergau beim diesjährigen Theatersommer. Und wie es sich für einen Menschen gehört, dem die Wurzeln der Heimat und die familiäre Bindung so wichtig sind, hat Brückner bei seinem Oberammergau-Auftritt die Riederinger Musikanten mit im Gepäck. Schließlich spielen da auch drei Brückners mit.

Text: af

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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