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Maßnahmen für mehr Lebensqualität in Bayerns Städten

Bayerns Städte bieten ihren Bewohnern grundsätzlich eine hohe Lebensqualität. Das ist allerdings kein Grund dafür, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Denn das Gute ist bekanntlich der Feind des Besseren. Nur wenn weiterhin laufend die richtigen Maßnahmen gesetzt werden, ist es möglich, diese hohe Qualität auch in der Zukunft zu erhalten oder sogar noch auszubauen. Die Möglichkeiten, das Leben in kleinen und großen Städten zu verbessern, sind vielfältig. Besonderes Augenmerk kommt dabei in den nächsten Jahren vor allem der Bewältigung des Verkehrs und der Nutzung der Möglichkeiten, die die Digitalisierung dazu bietet, zu.

Intelligentes Verkehrsmanagement

Viele Städte in Bayern werden vor allem in der Rush-Hour vom Verkehr nahezu überrollt. Deshalb ist es wichtig, Lösungen für einen sicheren und ruhigen Stadtverkehr zu entwickeln. Eine davon ist beispielsweise, durch urbanes Verkehrsmanagement die Zufahrten besser zu steuern. Dabei geht es nicht bloß darum, die Berufspendler so schnell wie möglich durch die Stadt zu lotsen.
Wichtig ist darüber hinaus beispielsweise, entsprechende Ansätze anzudenken, durch die der Güterverkehr besser geregelt werden könnte. Selbstverständlich ist die Anlieferung von Waren für den Handel wichtig, doch mit Hilfe eines entsprechenden Zufahrtsmanagements könnte die Auslieferung beispielsweise auch so gesteuert werden, dass sie außerhalb der üblichen Geschäftszeiten erfolgt.
In manchen Städten wird nahezu der komplette innerstädtische Bereich vom Verkehr eingenommen. Das ist ein massiver Angriff auf die Lebensqualität der Bewohner. Schon allein das Wort „Verkehrsberuhigung“ führt bei so manchem zu einer heftigen Abwehrreaktion, doch weniger Verkehr bedeutet gleichzeitig auch immer mehr Lebensqualität für die Menschen.
Jede Stadt hat hier ihre eigenen Herausforderungen. Deshalb ist es auch nicht möglich, Pauschallösungen zu formulieren. Um den Verkehr intelligent zu steuern, ist es wichtig, die lokalen Gegebenheiten genau zu analysieren, Schwachpunkte herauszufiltern und daraus entsprechende Handlungsszenarien mit verkehrspolitischen Zielen abzuleiten. Dazu gehören beispielsweise:

  • Die Einführung von Umweltzonen
  • Gebühren für die Zufahrt ins Stadtzentrum
  • Alternative Stadtzufahrten
  • Variable Verkehrszeichen
  • Informationsverbreitung in Echtzeit (zum Beispiel für innerstädtisches Parkplatzmanagement)

Schaffung von leistbarem Wohnraum

Das Verkehrsproblem in den Städten könnte sich von selbst lösen, wenn für die Einwohner kein leistbarer Wohnraum mehr zur Verfügung steht. Doch es gibt mit Sicherheit bessere Lösungen als diesen zynischen Ansatz.Seit rund zwei Jahrzehnten ziehen immer mehr Menschen in Städte und Ballungszentren. Aufgrund dieses rasanten Wachstums kann die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nicht immer gedeckt werden. Die Preise für den Kauf und die Miete von Wohnungen in Bayerns Städten steigen seit Jahren rasant an und es ist keine Trendwende in Sicht. In Gebieten wie Unterföhring, Oberschleißheim und Neubiberg bewegen sich die Quadratmeterpreise für Mietwohnungen aktuell zwischen 16 und 20 Euro.Ein zentrales Ziel der Stadtentwicklungspolitik muss es deshalb sein, alle Menschen mit angemessenem und vor allem leistbarem Wohnraum zu versorgen. Das Geld dafür ist jedenfalls vorhanden. Für den sozialen Wohnbau stellt der Bund bis 2024 jährlich Finanzhilfen von einer Milliarde Euro zur Verfügung.Eine Mietpreisbremse ist zwar ein guter Beginn, diese Maßnahme allein wird das Problem allerdings nicht bewältigen. Die Stadt kann auf das Problem vor allem mit gezielten Unterstützungsmaßnahmen für einzelne Zielgruppen reagieren.

Es geht darum, nicht die komplette Bevölkerung über einen Kamm zu scheren, sondern die Maßnahmen genau bei den Menschen anzuwenden, die sie tatsächlich benötigen. Dabei kann es sich beispielsweise auch um temporäre Förderungen und Mietzuschüsse handeln, die Menschen dabei helfen, in einer vorübergehenden prekären finanziellen Lage über die Runden zu kommen und keine Angst davor haben zu müssen, gleich die Wohnung zu verlieren.

Ebenso wichtig ist es, alternative Wohnmodelle anzudenken, die die Kosten für den einzelnen Bewohner deutlich reduzieren können. Die Möglichkeiten reichen hier von der Selbstverwaltung des Wohnhauses über die Nutzung von Gemeinschaftsküchen und anderen gemeinsamen Räumlichkeiten bis zu generationsübergreifenden Wohnformen.

Förderung des sozialen Zusammenhalts

Beim Aus- und Umbau der Städte ist es wichtig, den sozialen Zusammenhalt nicht aus den Augen zu verlieren. Das bedeutet vor allem Investitionen für die folgenden Einrichtungen:

  • Bürgertreffs
  • Bildungseinrichtungen
  • Nachbarschaftszentren
  • Bibliotheken
  • Mehrgenerationenhäuser
  • Geförderte Kinderbetreuungsplätze und Schulen

Die Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich. Sie hat aber auch dazu geführt, dass die persönliche Kommunikation der Menschen deutlich abgenommen hat. Eine repräsentative Umfrage von Splendid Research aus dem Jahr 2019 bei rund 1.000 Personen in Deutschland kommt zu den folgenden Ergebnissen:

  • 17 Prozent fühlen sich häufig oder ständig einsam
  • 31 Prozent brauchen andere Menschen, um sich gut zu fühlen
  • 24 Prozent sind der Meinung, dass die Kommunikation immer unpersönlicher wird

Diese Ergebnisse sollten keinesfalls bagatellisiert und von den Städten auf die leichte Schulter genommen werden. Denn die soziale Isolation führt in weiterer Folge oftmals auch zu psychischen Erkrankungen.
Als Vorbild dient beispielsweise Drensteinfurt im Münsterland. Dort trifft sich einmal pro Woche eine Seniorengruppe in öffentlichen Räumen zu einem sehr preisgünstigen Frühstück. Städte können solche Maßnahmen fördern, indem sie den entsprechenden Platz dafür kostenlos zur Verfügung stellen und auch die Kosten für das Frühstück subventionieren.
Um einsame Menschen aus ihren Wohnungen zu locken und sie zueinander zu bringen, ist ein wenig Kreativität gefragt. Unterstützung dabei könnten beispielsweise örtliche Werbe- und Marketingagenturen bieten, die sich zu diesem Zweck in den Dienst der guten Sache stellen und ehrenamtlich agieren könnten.

Abbau der Bürokratie

Die Bürokratie setzt den Menschen hierzulande sehr zu. Laut einer Befragung von Statista Research Department haben sich rund 90 Prozent der Deutschen schon mindestens einmal über die hiesige Bürokratie geärgert.
Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Verwaltungsaufwand der Bürger in den bayrischen Städten erheblich zu vereinfachen. Nur werden diese Möglichkeiten noch nicht so gut und effizient genutzt, wie es heutzutage technisch möglich wäre.
Das Problem dabei ist unter anderem die Mutlosigkeit der Stadtverwaltungen. Zum Einsatz kommen meist nur Lösungen, die sich bereits in anderen Regionen etabliert haben. Kaum jemand lehnt sich aus dem Fenster und wagt einen eigenen Feldversuch, um der Bürokratie in der Stadt ein wenig entgegenzuwirken.
Hier begleitet uns leider immer noch unsere Kultur des Scheiterns. Fehlschläge gelten hierzulande leider immer noch als Makel und das gilt auch für die öffentliche Verwaltung. Eine große Hürde stellt darüber hinaus die komplexe Rechtslage bei der Digitalisierung der Verwaltung dar.
Doch die meisten Städte betreiben hier nur Stückwerk und haben keine gesamtheitliche Strategie in diesem Bereich. Der erste Schritt wäre also, eine entsprechende E-Government-Strategie zu entwickeln und diese in weiterer Folge auch sukzessive umzusetzen.

Dem Klimawandel entgegenwirken

Umweltschutz ist kein Selbstzweck, sondern allen voran ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Städte. Sie sind deshalb gut damit beraten, der Natur vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken und wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel in ihren Städten zu etablieren.

Die meisten Städte sind vor allem auf die immer häufiger auftretenden Extremwetterereignisse sehr schlecht vorbereitet. Sie sind sehr eng bebaut und es gibt kaum Windschneisen, die zu einem Luftaustausch beitragen. Durch die Verdichtung staut sich deshalb die Hitze immer mehr. Durch den Beton und den Asphalt kühlt die Temperatur selbst abends nicht mehr ab.

Auch auf Starkregen sind nur wenige Gemeinden gut vorbereitet. Die Kanalisation der meisten Städte ist nicht dazu in der Lage, große Wassermassen abzuführen und auch der Boden kann durch die Versiegelung kaum etwas davon aufnehmen.

Um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, haben die Städte vor allem die folgenden Möglichkeiten:

  • Anlage von neuen Parks und Grünflächen
  • Hochwasserschutz durch Schwammgebiete, in denen das Wasser versickern kann
  • Kühlende Elemente wie Bäume, begrünte Fassaden und Dächer
  • Abbau von Parkflächen und Nutzung für Begrünung sowie als öffentlichen Lebensraum
  • Vorgabe zur Verwendung von helleren Farben für Fassaden beim Wohnungsneubau und der Renovierung

 

Fotos:
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Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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