Kardinal Reinhard Marx hat den langjährigen Vorsitzenden des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Hans Tremmel, gewürdigt und ihm für sein Engagement gedankt. Tremmel habe als Diözesanratsvorsitzender „in hervorragender Weise“ mitgewirkt und mitgestaltet aus der Überzeugung, dass Kirche nicht da sei, „um den Status Quo zu bewahren“, sondern um „ein Instrument der Veränderung zu sein“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei einer Vesper zur Verabschiedung Tremmels im Münchner Liebfrauendom am Montag, 19. Dezember 2022: Er habe auch in schweren Zeiten mit darum gerungen, den rechten Weg zu finden, „um Christus zu bezeugen“. Hans Tremmel (59) war bis Oktober 2022 für zwölf Jahre Vorsitzender des Diözesanrats der Erzdiözese.
Bei einem anschließenden Festakt im Münchner Ratskeller hob Marx die „große Herzlichkeit“ sowie „das Bedürfnis und die Fähigkeit, Leute miteinander zu verbinden“, als Eigenschaften hervor, die den Gewürdigten auszeichneten und zu dessen Erfolg in drei Amtszeiten beigetragen hätten. Gewählte Führungspersonen müssten so wie Tremmel im Stande sein, „eine Gemeinschaft zueinander zu führen und auf ein Ziel hin zu motivieren“, so Marx. Der frühere Diözesanratsvorsitzende habe sein Talent als Brückenbauer im komplexen Gebilde der Kirche und in der Gesellschaft eingebracht, um „polarisierte Bubbles“ zu verhindern, Austausch zu ermöglichen und konstruktive Lösungen zu finden. Kardinal Marx sagte „Danke für Ihre Treue, danke für Ihr Engagement“ und zeichnete den 59-jährigen Tremmel mit der Korbiniansmedaille für besonderes ehrenamtliches Engagement aus.
Auch der im Oktober gewählte neue Vorsitzende des Diözesanrats, Armin Schalk, dankte Hans Tremmel für dessen „großartiges Engagement in den letzten zwölf Jahren als Vorsitzender“. Angesichts der Krise der Kirche infolge des Missbrauchsskandals habe Tremmel daran gearbeitet, „einen Weg nach vorne aufzuzeigen“, sich „bei kontroversen Themen klar positioniert und die Rückwärtsgewandten in unserer Kirche kritisiert“, lobte Schalk. Er selbst, so Schalk, wolle sich als Diözesanratsvorsitzender das Vorwort der Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“ zu Herzen nehmen: „Denn es ist nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben unserer Räte und Verbände, ‚nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten‘.“
Christoph Klingan, Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, bezeichnete Tremmel als „Freund klarer, deutlicher Worte – kritischer wie auch wertschätzender“, der die Vielfalt des Laienapostolats in der Erzdiözese und „die enorme Kraft, die im ehrenamtlichen Engagement in unserer Kirche steckt“, nicht nur aufgezeigt, sondern mit leuchtendem Beispiel demonstriert habe. Klingan dankte neben Tremmel selbst auch dessen Ehefrau und Familie, die das ehrenamtliche Engagement mitgetragen und dadurch mit ermöglicht haben. Tremmel schloss mit einem eigenen Dank an seine Familie, Freunde und Wegbegleiter, deren Gesellschaft und Unterstützung „den übervollen Terminkalender“ sowie die manchmal „mühevolle Gremienarbeit“ mehr als aufgewogen hätten, für „zwölf erfüllte Jahre, die ich mit euch allen gehen durfte“.
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat München – Bildrechte: Erzbischöfliches Ordinariat München/Lennart Preiss