Kardinal Reinhard Marx hat dem scheidenden Direktor des Diözesancaritasverbands der Erzdiözese München und Freising, Georg Falterbaum, für dessen Wirken gedankt. Marx würdigte Falterbaum als „Anwalt für jene, die am Rand stehen, denen kaum Gehör geschenkt wird und für deren Sorgen und Nöte sich wenige interessieren“. Anlässlich der Verabschiedung des Caritasdirektors feierte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag, 16. März, einen Gottesdienst in der Münchner Kirche St. Sylvester. Georg Falterbaum gehörte fünf Jahre dem Vorstand des Diözesancaritasverbands an, davon zuletzt drei als Direktor.
Marx betonte, Falterbaum habe „gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen als Aufforderung genommen, die Caritas im Sinne der Menschen in Not weiterzuentwickeln, Wandel voranzutreiben und zu gestalten“. Dabei habe nicht nur die Corona-Krise für extreme Herausforderungen gesorgt. Auch der Einsatz für Menschen mit einem Flucht- oder Migrationshintergrund, eine alternde Gesellschaft und der Weg hin zu mehr Digitalisierung im Pflegesektor seien herausfordernde Themen in Falterbaums Zeit als Caritasdirektor gewesen.Die Leitung der diözesanen Caritas habe Falterbaum „kompetent, innovativ und zuverlässig“ gestaltet und sich im Sinne des Selbstverständnisses der verbandlichen Caritas als „Anwalt für die Belange der Hilfebedürftigen, Dienstleister für die Wirksamkeit der Institution und Solidaritätsstifter in die Gesellschaft hinein“ eingesetzt, so Marx. Dabei habe dieser den Blick nicht nur auf die eigene Organisation gerichtet, sondern – etwa mit der Initiierung der ersten Münchner Armutskonferenz 2019 – auch die Vernetzung caritativer Organisationen weitergebracht und stets gefragt: „Was kann Kirche, was kann Caritas in Zukunft für die Menschen tun?“
Georg Falterbaum würdigte zu seinem Abschied „die Innovationskraft, das Engagement und die fachliche Kompetenz der Caritas-Mitarbeitenden“ und sagte, er habe „gerade auch in den Monaten der Corona-Pandemie einzigartige Momente der Sinnhaftigkeit des Auftrags ‚Nah. Am Nächsten‘ und der Zusammengehörigkeit in der Caritas-Gemeinschaft“ erleben dürfen. Der scheidende Caritasdirektor dankte Kardinal Marx, der „stets interessiert an der Arbeit der Caritas“ sei, die Nähe zu den ihr anvertrauten Menschen suche und „immer ein offenes Ohr für deren Belange“ habe. Ebenfalls dankte Falterbaum der Aufsichtsratsvorsitzenden des Diözesancaritasverbands, Andrea Thiele, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der aus Köln stammende Diplomkaufmann Falterbaum gehörte seit Mai 2016 dem Vorstand der Münchner Diözesancaritas an. Knapp zwei Jahre später rückte er als erster Nicht-Priester an deren Spitze. Der 57-Jährige war insgesamt 17 Jahre in leitenden Funktionen für die Caritas tätig, zunächst in Schleswig-Holstein, dann im Rheinland und in Oberbayern. (hs)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
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