Über 30 Grad Celsius. Sonne pur. Cocktails. Sowie jede MengeMallorca-Hits, Schlager sowie Top-Acts. Beim ausverkauften Mallorca-Schlager-Festival feierten 2000 Menschen aus einem Umkreis von 80 Kilometern friedlich und ausgelassen in Bruckmühl. Bei der Premiere der Veranstaltung im Mangfalltal hätte das Wetter nicht besser passen können und so herrschte von Beginn an am Nachmittag Top-Stimmung. Es wurde getanzt, gefeiert und gelacht. Lange hatten die Festivalbesucher teils auf ihre Party warten müssen. Schließlich war sie coronabedingt verschoben worden. Doch das Warten hat sich gelohnt. MIt einer Top-Besetzung an Auftritten begeisterten die Veranstalter. Isi Glück heizte am Nachmittag ein und zum ersten Mal hüpfte dazu das Publikum im Takt als Pulk auf und ab. Das Motto der Schönheitskönigin und Sängerin: „Das Leben ist ne Party“.
Auch wer nicht textsicher bei allen Songs war: Die Hits der Mallorca-Schlagerszene sind eingänglich, wiederholen den Refrain oft und so kann man spätestens nach einer Minute mitsingen, klatschen und wippen. „Vollgas“ und „Die „Hände zum Himmel“ sowie jede Menge „Skandal im Sperrbezirk“ bescherte dann Johnny Dampf . In Lederhose und blau-weißem Karo-Hemd heizte das selbsternannte Münchner Kindl von Mallorca ein und sein „Ticki Tacka“ hat ebenso Kultfaktor wie „Sie war Engländerin“ und „Alkohol macht schlau“. Die dazu gen Himmel gestreckten Arme schwenkten im Takt hin und her. „Bruckmühl ihr seid der Wahnsinn“ bescheinigte er dann auch nach einigen Zugaben und warf sein Handtuch in die Menge.
Damit jeder die Hitze gut verkraften konnte, hatte der Veranstalter kurzerhand am Freitag noch kostenlose Wasserbars organisiert, damit keiner dehydriert oder überhitzt. „Wir sind sehr zufrieden. Auch, dass das Konzept mit den Wasserbars gut aufgegangen ist. Wir hatten nur wenige Fälle im BRK-Zelt zu versorgen“, freut sich Organisator Hanno Schuster. Er hatte im
Vorfeld kurzfristig mit zwei Star-Absagen zu kämpfen. Carolina war erkrankt und schickte als Vertretung Frenzy Blitz, die in bester Mallorca Manier das Publikum auf die Knie beziehungsweise in die Hocke beförderte und sie dann mit „Hier und jetzt“, „20 Zentimeter“ sowie „Wir sind wir“ zum Springen, Tanzen und Abfeiern animierte.
Auch Ikke Hüftgold konnte kurzfristig nicht kommen. Er entschuldigte sich per Videoclip. Overbooking seines Managements war das Problem. Als seine „Vertretung“ kam dann als Hauptact am Abend die aktuelle Creme de la creme der Szene: die Atzen. „Ich hab dieses Gefühl, das wird hier heut ’n‘ Riesending. Das ist die Party des Jahres. Ja, das sagt mir mein Instinkt“ lautet nicht ohne Grund eine Zeile ihres Hits „Das geht ab, wir feiern die ganze Nacht“. Das Musiker-Duo, das Hip Hop, Schlager und Electromusik miteinander verbindet, holte das Publikum ab und brachte die Stimmung zum Siedepunkt. Es gab kein Halten mehr bei den Festivalbesuchern. Alles tanzte oder wippte zumindest mit. „Disco Pogo“ folgte dann als nächster Kracher und es schallte nur noch „Dingelingeling“ den Atzen aus den Kehlen des Publikums entgegen.
Zwischen den Live-Auftritten drehte DJ Robin an den Turntables. Der Star der Szene und aus dem Bierkönig in Mallorca, der auch später im Opus bei der Aftershowparty dabei war, war ein DJ zum Anfassen. Er machte Selfies mit den Zuschauern, störte sich nicht daran, als plötzlich ein Fan die Bühne erklomm und kurz dort tanzte. Der Diskjockey hatte seine Partyversion von Cordula Grün im Gepäck und zahlreiche Varianten von „Leyla“. Der Song ist in den Top 10 und aktuell der Hit. Platz 1 bei den I-Tunes-Download-Charts hat der Musiker auch inne. NIcht ohne Grund: DJ Robin holt die Zuschauer punktgenau ab und weiß, wann es Zeit ist Gas zu geben oder auch mal einen Gang runter zu schalten.
Dass bereits um 21 Uhr die Musik ausging, tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Ohne Murren wurde dies akzeptiert. „Das ist eine Besonderheit bei unseren Festivals“, erklärte Organisator Schuster. Stadtmarketing-Chefin Silvia Mischi betonte zudem, dass genau das Zeitfenster von 15 bis 21 Uhr ein wichtiger Grund für die Genehmigung war. Bürgermeister Richard Richter war zudem die ganze Zeit vor Ort und auch Gemeinderäte verschafften sich einen Eindruck über das Event, dessen Organisation und Ablauf. Und diese liefen gut ab. Sicherheitskräfte waren auf dem ganzen Gelände und im Umfeld permanent im Einsatz. Denn: Der Großteil der Gäste reiste per Bahn an und ab und so kümmerte sich der Sicherheitsdienst auch auf dem Weg zum Bahnhof, dass alles reibungslos ablief. Die Shuttlebusse wurden ebenfalls gut angenommen, die zum offiziellen Parkplatz bei der Firma Spinner pendelten. So kam es, dass die Parkplätze in Bruckmühl frei blieben. Wer nach den sechs Stunden Dauer-Party noch nicht genug hatte, den brachten Busse, Taxis oder ein kurzer Spaziergang zu den Aftershow-Partys ins Opus und Woods. Hier hatten die Betreiber entsprechend dem Malle-Motto dekoriert und es ging noch ausgelassen weiter.
Zwar mag die Musik nicht Jedermanns Geschmack sein, aber die Szene und Fangemeinde ist groß und so gab es nach der Zeit der Corona-Entbehrungen gerade für die jungen Erwachsenen in und um Bruckmühl und der Region eine Party nach ihrem Geschmack. „Sensationell“, „saucool“ und „bitte wieder“ lautete das Urteil von Bruckmühlern, das nach der Veranstaltung Silvia
Mischi erreichte. Sie hebt abschließend die Bereitschaft und Offenheit des Bruckmühler Gemeinderats für das Festival hervor und vor allem, dass auch der SV Bruckmühl grünes Licht dazu gab. Nun beginnt bald das Bruckmühler Volksfest.
Bericht und Foto: Markt Bruckmühl / Silvia Mischi