Die Schöpfung in Kinderhand: Malaktion der Christenlehre ist Teil des Andachtsgartens auf der LAGA, der zeigt, wie offen Kirche sein kann – Es ist eine kleine Idylle, die die zwölf Beelitzer Christenlehrekinder am Mittwochnachmittag nutzen: In einer gemütlichen Malrunde auf der Wiese des Andachtsgartens unter großen Bäumen, angeleitet von Maler Matthias Jurke, können sie unter dem Motto „Alles, was blüht“ die Natur abbilden. Mit Acrylfarben bannen die Kinder erstaunlich konzentriert Blüten, Blätter und ganze Landschaften auf Papier. „Die Kinder können damit einen Teil der Schöpfung darstellen. Jedes Bild ist einzigartig, die Kinder sollen sich nicht vergleichen. Es geht hier einzig ums Tun“, erklärt die Beelitzer Gemeindepädagogin Kordula Döring.
Döring leitet die Christenlehre, die seit Beginn der Landesgartenschau im April jeden Mittwochnachmittag im Andachtsgarten auf dem Gartenschaugelände gehalten wird. „Es ist total schön hier draußen: Wir singen Lieder, essen Kekse und beten. Das macht auf der Wiese wirklich Spaß“, sagt die neunjährige Jasmin. Die Werke, die sie und die anderen Kinder gemalt haben, werden laut Kordula Döring ab Sonntag zum Familiengottesdienst im Andachtspavillon ausgestellt. Der Pavillon und der Andachtsgarten sind seit Beginn der Gartenschau Zentrum des religiösen Lebens in Beelitz, während die Kirche St. Marien-St. Nikolai die Blumenhallenschauen beherbergt. „Das Angebot hier wird auf jeden Fall konstant gut angenommen, auch die Pfarrer und ihre Gemeinden haben hier viel Freude“, sagt Katharina Diederichs, Projektkoordinatorin „Kirche auf der LAGA“ des Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark Brandenburg. Besonders im Sommer hätten viele Gartenschaubesucher den Andachtsgarten als zentral gelegenen und trotzdem ruhigen Ort genutzt, um sich unter den Bäumen zu entspannen oder einem Konzert zu lauschen. „Alle Gemeinden des Kirchenkreises bringen sich hier ein und zeigen, wie offen Kirche ist“, so Katharina Diederichs. Passend zum Gartenschaumotto „Ein Gartenfest für alle Sinne“ organisiert die Kirche unter dem Motto „sinn voll leben“ unter anderem Gottesdienste zu den einzelnen Sinnen, am 25. September zum Hörsinn. Viel zu hören gibt es bereits an diesem Samstag, wenn rund 200 Posaunenbläser verschiedener Chöre auf dem Gartenschaugelände musizieren.
Auch für die anderen Sinne gibt es im Andachtsgarten Anregungen: So kann man an Stationen Gegenstände ertasten oder optische Täuschungen erkunden. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sowohl Kinder als auch Erwachsene hier auf Entdeckungsreise gehen und sich auf neues einlassen“, beschreibt Katharina Diederichs den Reiz des kirchlichen Angebotes.
Bericht und Foto: LAGA Beelitz gGmbH