Natur & Umwelt

Maikäfer-Plage: LfL Tests zur Bekämpfung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit einer mechanischen und gleichzeitig grasnarbenschonenden Strategie versucht das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) den Maikäfer Engerling zu bekämpfen. Aufgrund der vorherrschenden Maikäfer-Plage auf Grünlandflächen im Bayerischen Wald erprobt die LfL seit April 2022 verschiedene Bearbeitungstechniken. Erste Ergebnisse und die Erkenntnisse aus dem heurigen Hauptschadensjahr sind vielversprechend. Sie zeigen, dass noch mehr Potential in der mechanischen, grasnarbenschonenden Bekämpfung des Maikäfer-Engerlings besteht. Weitere Optimierungs- und Anpassungsschritte bei den einzelnen Techniken sollten daher durchgeführt werden, um diese längerfristig praxistauglich und effektiv zu gestalten.

Die Larve des Feldmaikäfers hat in den vergangenen Jahren regional begrenzt große Schäden im Grünland verursacht. Alle drei Jahre im Hauptschadensjahr fressen Engerlinge die Graswurzeln in Grünlandbeständen ab. Dies führt von Ernteausfällen bis hin zum flächigen Absterben der Grasnarbe. Das Absterben der Grasnarbe wird erst verhindert, wenn die Engerlingspopulation auf den Schwellenwert von 40 Engerlingen pro Quadratmeter reduziert wird. Die an der LfL bisher getesteten Techniken belaufen sich auf sieben verschiedene bereits vorhandene und neue innovative Techniken mit unterschiedlichen Wirkprinzipien. Stechen, schneiden, vibrieren, drücken – diese Bekämpfungsstrategien sollen die Larve des Maikäfers tödlich verletzen, ohne dabei die Grasnarbe zu zerstören. Beispiele getesteter, praxistauglicher Techniken sind ein Grasnarbenbelüfter, eine Prismenwalze sowie eine Vibrationsplatte mit Schneidmessern. Die Auswertung jedes Verfahrens erfolgt in den einzelnen Großparzellen anhand von fünf Grabungen mit je 0,1 Quadratmeter Fläche. Die Auszählung lebender, toter und verletzter Engerlinge lässt auf den sofortigen Bekämpfungserfolg schließen. Das Nachbonitieren und Beobachten der in Aluschalen gesammelten Engerlinge liefert Eindrücke des Verhaltens der Maikäfer-Larven über den Zeitraum direkt nach der Bearbeitung des Grünlandes. Bisher konnte etwa ein Drittel der vorhandenen Maikäfer-Engerlinge durch den Einsatz der Techniken nach dem ersten oder zweiten Schnitt bekämpft werden.

Erste Erkenntnisse zeigen außerdem, dass der Bekämpfungserfolg nicht nur von den unterschiedlichen Wirkprinzipien der einzelnen Techniken stark abhängt, sondern auch von Einflussfaktoren wie Bearbeitungszeitpunkt, Bodentemperatur, Bodenfeuchte, Grasnarbenzustand, Bodenaufbau, Steinbesatz sowie Entwicklungsstadium des Engerlings. Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und in Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing und Passau auf verschiedenen Praxisbetrieben im Bayerischen Wald durchgeführt. Bei einem Ortstermin mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, betroffenen Landwirten, Vertretern des Bauernverbandes und den Landwirtschaftsämtern Passau und Deggendorf-Straubing konnten bereits einzelne Geräte und Techniken auf Versuchsflächen im Bayerischen Wald vorgestellt werden. Zusätzlich konnten interessante Diskussionen geführt und einzelne Maschinen im Einsatz gezeigt werden.

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Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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