Anfang Juni entstanden in Bayern durch heftige Unwetter und anschwellende Flüsse viele Schäden an Flüssen, Straßen und Gebäuden. Auch das Mühlthal zwischen Samerberg und Nußdorf am Inn wurde schwer heimgesucht und teilweise verwüstet. Das Gerinne, in dem normalerweise ein Teil des Wassers des Steinbachs – von diesem abgeleitet – zum Wasserrad der alten Getreidemühle fließt, ist beschädigt – und das Wasserrad steht bis auf weiteres still! Ein Weg aus Richtung Samerberg zum Weiler Mühlthal ist inzwischen hergerichtet.
Der neu gegründete Verein MAIER-MÜHLE-MÜHLTHAL e.V. will – wie bereits berichtet – Ludwig Maier (89) helfen, dass sich das Wasserrad wieder drehen kann. Sein ganzes Leben lang hat sich Ludwig Maier, dessen Vater 1907 im Mühlthal geboren wurde, dafür eingesetzt, das Bauernhaus samt Mühlengebäude zu erhalten. So wurde in den 1980-er Jahren und dann nochmals 2010 der hölzerne Wasserlauf originalgetreu mit Lärchenholz wieder aufgebaut, damit ein Teil des Bachwassers das Rad antreiben kann. Das zweite Rad im Inneren der Mühle (von außen nicht sichtbar) ist seit Jahren morsch. Wenn es fachgerecht ersetzt würde, könnte die ganze Mechanik in Gang kommen. Nun hat jedoch die Hochwasserkatastrophe vom 3. Juni weiter hinten das Gerinne samt der Zufahrts- und der Teerstraße weggerissen. Strom- und Telefonleitung wurden schnell wiederhergestellt und eine provisorische Wasserleitung mit Schläuchen eingerichtet. Das Wasserwirtschaftsamt und die Gemeinde Samerberg haben in den vergangenen Wochen mit voller Tatkraft den Bachlauf und die Zufahrtsstraße so hergerichtet, dass die Anwohner wieder zu den vier Häusern des Weilers Mühlthal fahren können und ein eventuell notwendiger Rettungsweg gesichert ist. Die Wasserleitungen sind seit einiger Zeit wieder ans Netz angeschlossen.
Lebenslanger Nießbrauch und Verpflichtung für Instandhaltung
Wie schon berichtet, hatte Ludwig Maier 2006 bis 2008 nach dem furchtbaren Tod seines einzigen Sohnes eine schwere Lebenskrise und wollte nicht mehr leben. Er übergab damals das Mühlthal-Anwesen einem Verwandten seiner Frau mit einem lebenslangen Nießbrauch, d.h. er muss auch die Kosten der Instandhaltung tragen. Damit sich das Mühlrad wieder drehen kann, muss das Gerinne repariert werden. Von seiten seiner Familie wird Ludwig Maier stark bedrängt, ja nichts mehr „ins Mühlthal“ zu investieren, da es sowieso einem verwandten Sparkassen-Immobilien-Banker in die Hände fallen werde. Ludwig Maier hofft trotzdem auf eine friedliche Lösung, damit seine geliebte „Mühle“ durch den gegründeten Verein auch weiterhin der Öffentlichkeit und der Gemeinde Nußdorf erhalten bleibt. Der MAIER-MÜHLE-MÜHLTHAL-Verein sucht zur Zeit das Gespräch mit dem Verwandten und will Ludwig Maier helfen, den Wasserlauf und die Zufahrt wiederherzustellen. Da der Verein die Gemeinnützigkeit besitzt, können für die zweckgebundenen Spenden auch Spendenbescheinigungen für das Finanzamt ausgestellt werden. Seit kurzem hat der Verein auch eine Email-Adresse: maier-muehle-muehlthal@web.de. Unzähligen Spaziergängern, Radfahrern und Einheimischen ist das Mühlen-Anwesen vertraut und ans Herz gewachsen. Den neugegründeten Verein MAIER-MÜHLE-MÜHLTHAL zu unterstützen macht Mut, sich weiterhin für diesen Ort einzusetzen.
Der Maier-Mühle-Mühlthal-Verein
Erreichbar ist der Maier-Mühlthal-Verein über die email-Adresse maier-muehle-muehltal@web.de. Die Kontonummer des gemeinnnützingen Vereins lautet:
- DE 98 7116 0000 0006 571786 – BIC GENODEF 1 VRR. Im Rahmen der Reihe
Fotos: Hötzelsperger – Aktuelle Eindrücke von der Mühlthal-Mühle mit Wohnhaus und Madonna und von Ludwig Maier bei seinem jüngsten Besuch im Mühlthal.