Zwei Jahre nach ihrer Ernennung ziehen die Leiter der Psychosozialen Notfallversorgung (L-PSNV) eine erste Bilanz ihrer Arbeit. Die Gruppe setzt sich aus sechs Führungskräften von Bergwacht, BRK, Johanniter und ökumenischer Notfallseelsorge zusammen und wurde zum 1. Januar 2023 von der Stadt und dem Landkreis Rosenheim ernannt.
Wie Horst Henke vom BRK, Sprecher der Gruppe, berichtet, erfolgten in dieser Zeit 30 Alarmierungen. Die Gründe für die Einsätze waren das Hochwasser im Juni 2024, mehrere Brände, schwere Verkehrsunfälle wie z. B. der jüngste Geisterfahrerunfall auf der A8, ein PKW, der in eine Hochzeitsgesellschaft raste, oder ein Tötungsdelikt in Wasserburg. Aber auch ungewöhnliche Szenarien wie ein Wespenangriff auf eine Kindergartengruppe in Frasdorf oder ein Zwischenfall mit „Furzgassprühen“ in einer Rosenheimer Schule gehörten zu den Einsätzen. Die Aufgaben des an der magentafarbenen Überwurfweste erkennbaren L-PSNV sind, die Feststellung, welche Betreuung oder Begleitung Ersthelfer, Zeugen, Beteiligte, anwesende Angehörige oder auch Einsatzkräfte haben und wie viele Überbringungen der Todesnachricht mit der Polizei notwendig sind. Hierzu spricht sich der L-PSNV eng mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst, dem organisatorischen Einsatzleiter und der Polizeieinsatzleitung ab.
Für die Aufgaben werden in Rosenheim die Kriseninterventionshelfer vom BRK, den Johannitern oder der Notfallseelsorge alarmiert und koordiniert. Weiterhin kann es auch notwendig sein, dass Führungskräfte von Firmen oder Institutionen gecoacht werden müssen, da sie durch ein Ereignis so stark belastet sind, dass sie handlungsunfähig geworden sind. Die Aufgabe des L-PSNV ist rein ehrenamtlich. Zudem steht dem L-PSNV meistens kein Einsatzfahrzeug zur Verfügung. Zuständig sind die Kräfte für die Stadt und den gesamten Landkreis Rosenheim.
Bericht und Fotos: LRA Rosenheim
