Tourismus

Lob für Tiroler Kaunertal-Projekt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nach erfolgreichem Start der ersten Projekte im Rahmen der CLAR (Clean Alpine Region), ging der Tourismusverband Tiroler Oberland noch einen Schritt weiter und holte die Bevölkerung mit ins Boot, um gemeinsam den neuen Weg der Region zu festigen und weitere Maßnahmen über das geförderte CLAR Programm hinaus zu entwickeln.

Nach den bereits implementierten Teilprojekten „Raus aus Öl“, „Naturpark-E-Shuttle“ und „Klimabaustelle“ wurde Ende Oktober ein weiterer Meilenstein im Projekt CLAR gesetzt. Im Zuge eines Bürgerbeteiligungsprozesses unter dem Titel „Zukunft. Lebensraum“ wurde die Bevölkerung umfassend zu den Themen Lebensraum und Klima und ihre zukünftigen Herausforderungen im Tal und in den Gemeinden informiert und zum Diskutieren und Mitgestalten eingeladen. „Grundlage für eine Weiterentwicklung im Tourismus im Kaunertal muss eine ökologische und ökonomische Basis und ein Mittragen der ganzen Idee durch die Bevölkerung sein.“ erklärt CLAR-Initiatorin und TVB-Geschäftsführerin Michaela Gasser-Mark den Schritt.

Kaunertal als Best Practice Region aus Tiroler Sicht

Bei der Kick-Off Veranstaltung mit über 60 Personen im Kaunertalsaal Ende Oktober präsentierte Tirol Werbung Geschäftsführer Florian Phleps den „Tiroler Weg“ und lobte die Region Kaunertal als Best Practice Beispiel für zukünftige und nachhaltige Ausrichtung. Nach einer Darstellung der Stärken und Chancen der Region für die Zukunft durch den TVB und einer Vorstellung der Clean Alpine Region durch Koordinatorin Elisabeth Steinlechner, wurde die Arbeit der vergangenen Jahre mit der Bevölkerung aufgearbeitet.
Bürgermeister Josef Raich: „Ich möchte mich hierbei besonders beim Tourismusverband für die Initiative und Organisation dieses Prozesses bedanken. Es ist der richtige Weg in die richtige Richtung und nur gemeinsam können wir für die Zukunft unseres Tales wichtige Weichen stellen. Unser Lebensraum ist die Basis und Tourismus kann nur in einer gesunden Symbiose nachhaltig funktionieren.“

Bevölkerung erarbeitet in Workshops über 30 Ideen für die Zukunft

Anfang November folgten Workshops in Kleingruppen unter der professionellen Begleitung der Schweizer Beraterfirma GUTUNDGUT, in denen mögliche Ideen sowie Maßnahmen für die Region entwickelt und rege diskutiert wurden. Nach intensiven Workshoptagen mit der einheimischen Bevölkerung der Gemeinden Kauns, Kaunerberg, Fendels und Kaunertal und zahlreichen Stakeholdern, sowie Unternehmern vornehmlich aus Tourismus und Landwirtschaft, fand am 10. November die Präsentation „Zukunft. Lebensraum“ statt.  Mehr als 30 konkrete Ansätze wurden gesammelt und über 80 Interessierten präsentiert. Gasser-Mark zeigt sich erfreut über den großen Zuspruch aus der Bevölkerung: „Ziel dieses Prozesses war es die Bevölkerung einzuladen und gemeinsam den nachhaltigen Weg zu diskutieren. Wir möchten kein Papier für die Schublade, viel wichtiger ist es machbare Projekte und Umsetzungsmaßnahmen gemeinsam zu definieren. Mit der professionellen Unterstützung von GUTUNDGUT wird uns dies sicher gelingen.“ In einem weiteren Schritt wird alles Erarbeitete nun anhand der Wünsche der Bevölkerung priorisiert und mögliche Umsetzungsstrategien entwickelt.

Kaunertal ist auf dem richtigen Weg!

Der Grundtenor bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Bürgerbeteiligungsprozesses ist klar: Ziel ist ein gemeinsamer Weg für eine nachhaltige Ausrichtung im ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Sinn, der von allen gewollt wird. TVB Obmann Armin Falkner bestätigt: „Wir folgen hier nicht irgendeinem Trend. Die bewusste Ausrichtung als nachhaltige Region, die sich vor allem mit dem Klimawandel und möglichen Anpassungsstrategien beschäftigt, ist schon seit vielen Jahren unser Thema in der Ausrichtung des Tourismus in der Region Kaunertal. Nun freut es mich, dass auch die Bevölkerung diesen Weg einstimmig mitträgt und wir unseren Lebensraum gemeinsam zukunftsfähig gestalten.“ Einig waren sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von „Zukunft. Lebensraum“ auch über den Status Quo: Das Kaunertal ist auf dem richtigen Weg!

Infobox Clean Alpine Region (CLAR):
Im Herbst 2021 wurde Kaunertal Tourismus für das Förderprojekt Clean Alpine Region (CLAR) ausgewählt, welches im Zuge des Europäischen Programms IWB und EFRE Regionen fördert, deren vorangegangene jahrelange Arbeit im Sinne der Nachhaltigkeit fortzuführen. Als einziger Projektwerber erhielt das Kaunertal den höchstmöglichen Förderzuschlag, was einerseits das Projekt überhaupt erst realisierbar macht, andererseits überregionale Wertschätzung generiert. Das Projekt CLAR Kaunergrat versucht alle wesentlichen Aspekte der Nachhaltigkeit abzudecken. Es macht seine Hausaufgaben im Bereich CO2-Reduktion in Mobilität und Energieversorgung, trägt zum Erhalt des Kultur- und Naturraums und zur Bewusstseinsbildung bei und etabliert eine umfassende Kommunikation des neuen Weges nach innen und nach außen.
Das Programm basiert auf sieben Pilotprojekten, von denen einige bereits in Umsetzung sind. Etwa die „Raus aus Öl Initiative Kaunergrat“, die Tourismusbetriebe dabei begleitet, ihre Heizung auf erneuerbare Energien umzustellen. Weiters fährt im Sommer täglich das „Naturpark eShuttle“ Gäste vom Kaunertal über Kauns und Kaunerberg bis zum Naturparkhaus, um die nachhaltigen Angebote des Naturparks emissionsfrei nutzbar zu machen. Mehrere Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung wie die Klimabaustelle sowie ein Gäste-Manual als Leitfaden für Gästen und Einheimische soll demonstrieren, wie sie ihren Teil zu klimaverträglichem Verhalten beitragen können.

Im Oktober wurde die CLAR Kaunergrat als Regionalprojekt des Monats durch das EFRE Programm gekürt https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211013_OTS0070/nachhaltiger-alpintourismus-mit-vorbildwirkung-bild

Bericht und Foto: TVB Tiroler Oberland / Kaunertal / Thomas Vielgut


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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