Wirtschaft

Lichter zählen für die Regensburger Nacht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Interessierte Bürger:innen der Stadt Regensburg sind aufgerufen, sich an einer vom 9. bis zum 30. September 2022 dauernden Messkampagne zu beteiligen. Dabei sollen sie mithilfe ihres Smartphones künstliche Lichtquellen in vorgegebenen Gebieten oder ihrer eigenen Umgebung zählen. Die Messkampagne findet im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ statt.
Die Messkampagne startet mit einem Vortrag des Physikers Dr. Christopher Kyba vom Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) in der Volkssternwarte Regensburg am 9. September um 20 Uhr. Hier sollen Fragen beantwortet werden warum Lichtverschmutzung, problematisch ist und was das Nachtlichter-Projekt wissenschaftlich erreicht. Allen, die am Bürgerforschungsprojekt teilnehmen möchten, stehen Kyba sowie ein Team von Highlights der Physik und von der Volkssternwarte Regensburg im Anschluss zur Verfügung, um die „Nachtlichter“-App genau kennenzulernen. In den nächsten Tagen schwärmen die Bürgerwissenschafts-Teams aus, um die Lichtquellen zu erfassen. Auch wer am 9.9. keine Zeit hatte die Sternwarte zu besuchen, kann am Projekt teilnehmen.
Kyba und sein Team werden die Daten wissenschaftlich auswerten, um genauer zu verstehen, wie die Beleuchtung am Boden zur Aufhellung des Nachthimmels beiträgt. Die Erkenntnisse und Erfahrungen werden allgemein zugänglich veröffentlicht. Außerdem werden unter den Teilnehmer:innen der Messkampagne 3×2 Tickets für das Abschlusskonzert der Highlights der Physik zu „James Bond im Visier der Physik“ am 24. September in Regensburg verlost.
Zusätzlich tragen die „Highlights der Physik“ einen Fotowettbewerb aus: Die originellsten und besten Bilder von Beispielen gelungener oder stark verbesserungsbedürftiger öffentlicher Beleuchtung werden ebenfalls mit 3×2 Tickets für das Abschlusskonzert der Highlights der Physik prämiert. Einsendeschluss ist der 22. September 2022. Einzusenden per E-Mail mit Kontaktdaten und Beschreibung des Bildes an nachtlichtfotos@highlights-physik.de. Satelliten- und Luftaufnahmen der Erde bei Nacht zeigen, dass viele Städte immer heller leuchten. Dies hat Auswirkungen Tiere, Insekten, aber auch auf den Menschen. Zurzeit wird diskutiert, ob Werbebeleuchtungen zum Energiesparen nachts abgeschaltet werden sollen. Wie diese aktuell tatsächlich im Laufe der Nacht leuchten, ist allerdings nicht systematisch erfasst. Unklar ist außerdem noch, welche Lichtquellen am Boden hauptsächlich für den Lichtsmog verantwortlich sind, und welchen Einfluss moderne Leuchtmittel wie LEDs darauf haben. Für diese Fragestellungen haben Wissenschaftler:innen des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam die „Nachtlichter“-App entwickelt, die sich speziell für Bürgerforschungsprojekte eignet. Als Bürgerforschung oder auch „Citizen Science“ bezeichnet man wissenschaftliche Projekte, die mit Unterstützung wissenschaftlicher Bürger:innen realisiert werden – beispielsweise durch ihre Einbindung in Messkampagnen. Im Rahmen der „Highlights der Physik“ findet seit mehreren Jahren ein Bürgerforschungsprojekt statt – zuletzt 2021 in Würzburg, wo es ebenfalls um Lichtverschmutzung ging. Das Science-Festival gastiert jedes Jahr in einer anderen Stadt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der ansässigen Universität veranstaltet, dieses Jahr von der Universität Regensburg. Das Festival mit Shows, Vorträgen, Workshops, einer Ausstellung und verschiedenen Live-Acts findet vom 19. bis 24. September 2022 in der Regensburger Innenstadt statt.
Weitere Infos:
www.hdphysik.de/22/nachtlichter
https://lichter.nachtlicht-buehne.de/
Beitragseinreichung zum Fotowettbewerb und Fragen von Teilnehmer:innen:
nachtlichter@highlights-physik.de

Bericht und Foto: Stadt Regensburg / Highlight der Physik


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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