In ihrem literarischen Bühnenprogramm widmet sich die Schauspielerin Bettina Mittendorfer den Vergessenen, den Unbekannten und den Unbeugsamen. Am Sonntag, 14 Mai ist sie mit ihrem neuen Programm „Apropos Ethel Rosenberg und Mata Hari“ im Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern zu Gast. Diesmal hat sich Bettina Mittendorfer zweier Frauen angenommen, die als „Künstlerinnen“ zum Spielball politischer Machtinteressen wurden: Ethel Rosenberg und Mata Hari.
Ethel Rosenberg, kam im September 1915 in New York zur Welt. In Armut aufgewachsen in einem jüdischen Viertel Manhattans, träumte sie davon, eine berühmte Sängerin zu werden. Doch nicht als Opernstar wurde sie letztlich bekannt, sondern als unbeugsame Kommunistin, die in der Zeit des Kalten Krieges gemeinsam mit ihrem Ehemann Julius 1953 wegen Spionage auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. Ihr wurde vorgeworfen, Geheimnisse über den Bau der amerikanischen Atombombe an die Sowjetunion verraten und damit angeblich sogar den Korea Krieg verursacht zu haben. Viele Jahre später wurde Ethel weitestgehend rehabilitiert.
Mata Hari wurde 1876 wurde im holländischen Leeuwarden als Margaretha Geertruida Zelle geboren. Nach einer glücklosen Ehe mit einem Offizier legte sie sich eine neue Identität zu und aus Margaretha wurde 1905 Mata Hari. Sie schockierte und faszinierte mit ihren (Nackt)-Auftritten die feine Gesellschaft von Paris, Monte Carlo und Berlin. Nur wenige Jahre später ließ die Begeisterung für ihren exotischen Tanz nach, und ihr Kampf ums finanzielle Überleben begann. Sich ihrer Wirkung auf die Männerwelt bewusst, verdingte sich Mata Hari im Ersten Weltkrieg als Doppelagentin für Deutschland und Frankreich. Sie wurde zur Marionette konkurrierender Geheimdienste und starb am 15. Oktober 1917 durch ein französisches Erschießungskommando. Bis heute umweht sie der Mythos der „schönsten Meisterspionin aller Zeiten.“
Bettina Mittendorfer liest aus den Büchern von Stefana Sabin und Christine Lüders. Daneben wird Bertolt Brecht gesungen und zitiert, der ebenfalls vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ aussagen musste. Florian Burgmayr begleitet sie am Akkordeon.
Die Lesung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt beträgt 15 Euro. Reservierungen sind unter der Telefonnummer 08075-91 509 11 oder per E-Mail an museumsladen@bhm-amerang.de möglich
Bildunterschrift: Bettina Mittendorfer. © Nena Jägersberger.