Brauchtum

Lautes Holzland am Neujahrstag

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Es mal ordentlich krachen lassen ist nicht zuletzt Sinn und Zweck des Silvesterprogramms. Diesem Tun und Treiben schließen sich am Neujahrsmorgen die Holzlandböllerschützen aus Steinkirchen im Holzland gerne an. Sie treffen sich jeweils am 1.Januar um 11 Uhr mittags nach dem Neujahrs-gottesdienstes am Steinkirchener Kirchberg und donnern im Pulverdampf ihre Büchsen leer. Und das macht Sinn: Denn mit Lärm vertreibt man bekanntlich böse Geister.

Bei diesem Neujahrsanschießen war auch der Erdings Landrat Martin Bayerstorfer, Steinkirchens Altbürgermeister Hans Fertl in schmucker Holzlandböllertracht anwesend und wirkte aktiv bei den Holzlandböllerschützen mit. Zudem verfolgte der Holzlandpfarrer Jacek Jamiolkowski lautstarke Neujahrsschießveranstaltung. Zur Zeit sind 48 Holzlandböllerschützen im Verein und 34 Mitglieder haben die Sachkundeprüfung erfolgreich in der zwischenzeit abgelegt.

Die Holzlandböllerschützen schießen nicht etwa Kugeln durch die Gegend, sondern machen ordentlich Krach mit Hilfe von Schwarzpulver. Mit diesem werden die Mörser geladen, und dann wartet der ganze Trupp, bis der Zeremonienmeister, respektive der Schussmeister Hans Ertl, zum Schuss mit seinem Säbel winkt. Dann kracht’s – und zwar gewaltig im Holzland. Die Steinkirchener Holzlandböllerschützen, die heuer zum 32. Mal in Folge am Kirchberg im Holzland ihrer Leidenschaft nachgingen, führen ihre Tradition auf einen Brauch im niederbayerischen und oberbayerischen Raum zurück. Sie feuern zu besonderen Anlässen, der Neujahrstag ist nur einer davon, und der Brauch erfreut sich beim Publikum wachsender Beliebtheit.

Der alpenländischen Tradition des Salutschusses harren jedes Jahr mehr Besucher und Zaungäste. Auch Pfarrer Jacek Jamiolkowski verfolgte dieses Brauchtum und Tradition dieses Neujahrsgroßereignis und war im nachhinein „groß“ begeistert wie er selbst sagte. Die Steinkirchener Holzlandböllerschützengruppe und Kulturpreisträger des Landkreises Erding 2022 steht in Tracht und praktiziert sowohl das gemeinsame Losdonnern und das Schießen in Reihe.

Die orginal Standböllerkanone bediente im auch neuen Jahr der Kanonier Johann Voitenleitner zusammen mit Franz Jobst mit voller Begeisterung und sagte, „Heit am Neujahrstag da lass mas besonders laut kracha“. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto versammelten sich alle Anwesenden in der Wirtsstube vom Max Bruckmaier zu heißen Weißwürsten, reschen Brezen und a frischen hoabe Weißbier im Neuen Jahr.

Bericht und Bilder: Hans Kronseder


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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