Eindrucksvoll und gewaltig mit vielen Angeboten – Gut angenommen wurden die Angebote während der langen Nacht der Kirchen, das von den Verantwortlichen mit viel Engagement zusammengestellt worden war.
Mit Aktivitäten in Gottes Schöpfung in der Kinderkirche weiter über das Kindermusical „Die Speisung der 5000“, das Margarethe Schlegl mit dem Kinderchor einstudiert und sehr überzeugend aufgeführt hatte, bis zu Angeboten für die Jugend mit einem Lagerfeuer in der Jurte im Salinenhof und Aktivitäten mit den Ministranten, die die Salinenkaelle in eine fröhliche Welt der Jugend verwandelten, mit einer Meditation der Realschule bis hin zu Schülern des Karlsgymnasiums in Concert wurden nicht nur die jungen Besucherinnen und Besucher angesprochen, sondern auch deren Eltern und Familienangehörige. Der Spannungsbogen vom mystischen „Pater Noster“ des Chors bis hin zum „Hallelujah“ von Leonard Cohen (Gesang Sarah Wiesbacher) mit dem Schulorchester des Karlsgymnasiums wurde ohne Pausen stimmungsvoll umgesetzt.
Sehr stimmungsvoll sorgte Alexander Knott mit dem Saxophonisten Jakob Rauschendorfer und der Rhythmusgruppe für harmonisch passende Übergänge. Romian Vent glänzte auf seinem Akkordeon mit dem Libertango von Astor Piazzolla. Der junge Startrompeter Nikola Curovic war kurzfristig für einen Oboisten eingesprungen und bestritt gemeinsam mit Matthias Roth an der Orgel auf der Empore ein wunderbares Konzert. Wer nicht wusste, dass er erst 13 Jahre alt ist, hatte einen fertig ausgebildeten Musiker vor seinem inneren Auge.Interaktiv und zum Mitsingen waren in der Spitalkirche Lieder zum Mitsingen und für die Seele angeboten. Unter dem Motto Heilungsräume gab es in dieser Kirche diesen Klangraum, in weiteren Veranstaltungen aber auch einen Lebensraum zum Thema „Krank sein“, einen Segensraum mit Krankensalbung und einen Gebetsraum mit einer Andacht mit dem Krankenhausteam. In der Spitalkirche wurde zum Schluss mit Familie Balonier stimmungsvoll der kleine Prinz gelesen und bekannte Songs („Here comes the Sun“) und selbst verfasste Lieder gesungen.
Fernsehreif war der Auftritt der „Sprightly Tones“ mit Thomas Mauerer am Piano. Pfarrer Markus Moderegger war der Special Guest und überraschte mit seiner hervorragenden Stimme. Eröffnet wurde die lange Nacht mit Glockengeläut und einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema Hl. Geist und Licht, symbolisiert durch Kerzen für die Gläubigen. Dort fand auch Meditatives mit Gebet und Bildern zur Tourismusseelsorge statt – untermalt von einer jungen Volksmusikgruppe. Es war eine gewaltige Nacht nach einem milden Herbsttag und einer ganz besonderen Atmosphäre.
Die Speisung der 5000 in der Evangelischen Kirche
Bereits um 17 Uhr fand dieses Kindermusical mit dem Kinderchor unter der bewährten Leitung von Margarethe Schlegl statt. Mit kräftig-fröhlichen Stimmen sangen sie ausdrucksvoll ihre Botschaft in den Kirchenraum. Besonders die kleine Gruppe der Jünger, die Jesus aufforderte, die Menschen wegzuschicken, artikulierten „Schick sie weg! Lass sie laufen, selbst ihr Brot zu kaufen!“ ganz im (Kinder-)Stil von Johann Sebastian Bach und seinen Turbae (lauter Gesang des Volks) in den Passionen. Namentlich wurde jedes Kind auf die (Altar-)Bühne gerufen, wo dann die biblische Erzählung zur Speisung der 5000 musikalisch dargestellt wurde. Begleitet wurden sie von Matthias Roth am Klavier. Robert Schlegl las die Zwischentexte. So hörten die begeisterten Besucher „Er macht gesund mit einem Wort und ist für viele Zufluchtsort“ oder „Hier sind wir, weil auch wir zu dir gehören. Haben viel auf uns genommen, um von dir Brot zu bekommen“. „Du Gott bist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“, kam von der Stimme Jesus’, hervorragend intoniert von Agatha Romero und: „Gebt ihr ihnen zu essen“. „Fünf Brote und zwei Fische“ sangen dann die Besucher im Kirchenraum, und die Kinder sangen überzeugend die zweite Stimme im Kanon dazu. Wunderbar! „Und sie aßen alle, alle, alleluja“, jubelten sie zum Schluss und überreichten ihrer Chorleiterin einen Blumenstrauß. Das anschließende dicke Lob für Margarethe Schlegl aus ihrem Mund bestätigte die Freude, die sie am Singen haben.
„Die Salinenkapelle verwandelt sich in fröhliche Welt der Kinder und Jugend“
Von 19-22 Uhr erwartete die Besucher der Salinenkapelle nicht nur der heißersehnte Blick in die meist verschlossene Kapelle St. Rupert, sondern vor allem ein buntes und fröhliches Durcheinander aus Kindern und Jugendlichen, die einerseits Gastgeber, andererseits selbst Gäste waren. Dass nach 40 Minuten eigentlich ein Wechsel war, merkte man in der „Kirche der Jugend“ wenig, denn die Sternsinger-Mütter, die mit ihrer neuesten Errungenschaft, einer Buttonmaschine, die Kinder und sich selbst beglückten, blieben einfach zufrieden im Treppenhaus sitzen und bastelten weiter fröhlich Buttons mit den Kindern, während die Oberministrantinnen anfingen, die Schnitzeljagd im Treppenhaus vorzubereiten. Dass Kinder- und Jugendarbeit meist eine fröhliche Mischung aus Mitmachen, einander Helfen, Spaß haben, sich Einbringen, Teilnehmen und das Verrückte lieben ist, konnte man eindrücklich spüren. Und es machte allen Spaß, im Sternsinger-Gewand mit ein paar alten Holzleuchtern den Hindernisparcours hinauf in die ehrwürdige Kapelle zu absolvieren. Die gesperrten Treppenstufen galt es zu hüpfen, hindurch durch die Stellwände der evangelischen Jugend, vorher vorbei an den Bildern aus Afrika, die das Treppenhaus zierten – liebevoll und vor allem eindrucksvoll gerade aufgehängt von Pia (12), Florian (14) und Emilia (10), die zusammen mit Kinder- und Jugendseelsorgerin Constanze Bär das Dauer-Jugend-Quartett des Abends bildeten. Von 15 Uhr bis 22.30 Uhr waren die drei mit Constanze im Einsatz, die sich sehr freute, dass die Jugendlichen den Ausfall des ökumenischen Lieblingskollegen so gut kompensierten.
Begeistert saßen Fünft-, Sechst- und Siebtklässlerinnen, die sowohl als Ministrantinnen als auch als Sternsingerinnen und Erstkommunionbetreuerinnen im Einsatz sind, vor dem Tor der Saline, das mystisch beleuchtet wurde und versuchten erwachsenen Besuchern eine Sternsingeranmeldung „anzudrehen“. Sie tanzten zu lauter Popmusik und bewunderten den Sternenhimmel. Zur Stunde der Jugend, von 21-22 Uhr wurde dann fleißig ein „Walk of Fame“ – eine Heldenstraße mit Sternen – gesprüht – für die Menschen, an die gerade besonders gedacht wurde. Am lustigsten ging es zur Ministrantenstunde zu, die zeigte, dass die kirchliche Jugend sowieso immer eine fröhlich Mischung aus evangelisch, katholisch, jungen und älteren Jugendlichen, Sternsingerinnen, Ministranten, Erstkommunionbetreuern und frisch Gefirmten ist, die in drei Themen vereint sehen: im Glauben an Gott, in der Lust, in dieser Welt aktiv mitzugestalten und mit der Freude an alter und neuer Gemeinschaft.
„Wir blicken auf einen bunten Abend zurück, an dem wir einige Menschen empfangen durften, aber vor allem selbst ganz viel Freude hatten“, blickt die Pastoralreferentin Constanze Bär zufrieden zurück.
Foto & Text: Brigitte Janoschka