Freizeit

Langbürgner See: Rimsting geht baden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Rimsting geht baden – organisierte gemeinsame Radlausflüge zum Langbürgner See  – Jeder Rimstinger liebt „seinen Langi“- das erfrischende Bad am Nachmittag eines heißen Tages, schnell mal reingehüpft und eine Runde geschwommen…

Leider können die Rimstinger, insbesondere noch wenig verkehrsgeübte Kinder, nicht sicher mit dem Rad zum Langbürgner See gelangen, da es sich bei fehlenden Radwegen und teils unübersichtlichem Streckenverlauf um einen sehr gefährlichen Verkehrsweg handelt. So steigen leider viele Mitbürger, mehr oder weniger unfreiwillig, für den Badeausflug ins Auto. Um möglichst vielen Radl- und Badefreunden dennoch einen halbwegs sicheren Badeausflug per Rad zu ermöglichen, hat sich die Initiative „Rimsting geht baden“ rund um Julia Härtl und Nina Weinland formiert.  Zudem soll in diesem Rahmen nochmals auf die unglückliche Situation der fehlenden Radwege und teils sehr gefährlichen Streckenverläufe im gesamten Gemeindegebiet hingewiesen werden.  Im Sommer ist nun an vier Nachmittagen eine gemeinsame begleitete Radtour vom alten Bahnhof zur Badestelle am Langbürgner See geplant.

Die Initiative erhofft sich neben Badespaß für alle Beteiligten, den schon vom ehemaligen Landrat Wolfgang Berthaler (CSU) versprochenen Radweg an dieser unfallträchtigen Strecke noch einmal beim Landratsamt Rosenheim, der Unteren Naturschutzbehörde sowie auch bei der Höheren Naturschutzbehörde ins Gespräch zu bringen. Jüngere Bemühungen seitens der Gemeinde Rimsting in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Breitbrunn verliefen trotz der zugesagten Unterstützung von Landrat Otto Lederer (CSU) und Klaus Stöttner (CSU) immer wieder im Sande. Der Platz für einen schmalen Radweg wäre an fast der gesamten Strecke bereits vorhanden, es müssten keine Bäume gefällt werden. Allerdings liegen dort bisher ungenehmigte, aber geduldete Parkplätze entlang der RO10, die die Strecke unübersichtlich machen, da hier viele Badegäste die Straße überqueren. Hier kann noch einmal Klaus Stöttners (CSU) Aussage vom vergangenen Dezember zur Ausgangslage wiederholt werden: „Was ist letztlich wichtiger, ein Parkplatz für Autos oder dass Radfahrer, ob einheimisch oder nicht, sich sicher fühlen?“ (Quelle: Chiemgau Zeitung vom 29.12.2021). Leider folgten auch auf diese Aussage keine Taten seitens des Landratsamtes oder des Landrates. Auch die inzwischen involvierte Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern sieht laut Aussage von Otto Lederer (CSU) keine Möglichkeit, im ältesten Naturschutzgebiet Bayerns, sowie FFH- und Vogelschutzgebiet, einen Radweg zu realisieren. Die Lastwagen und Autos dürfen nach wie vor hindernisfrei und ungebremst durch das Gebiet fahren.

Auch der Wunsch seitens der Gemeinden nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal 60 km/h wurde seitens des Landratsamtes immer wieder abgelehnt. Auf der Strecke durch das Naturschutzgebiet fahren täglich Autos und LKWs im vierstelligen Bereich, wodurch Rimstinger Bürger sich gezwungen sehen, zur allseits beliebten Badestelle ebenfalls mit dem Auto zu fahren. Einige schwere Unfälle an dieser Strecke, aber auch an anderer Stelle, zeigen deutlich, dass die Verkehrslage in Rimsting zu gefährlich zum Radeln geworden ist. Erst Ende April ereignete sich an der Baustellenampel an der Priener Straße (ST2092) ein schwerer Unfall. Eine 14jährige Radfahrerin war gestürzt und vom Gehweg auf die Straße gefallen, ein LKW konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und überrollte die Gestürzte am Arm. Der jüngste, schwere Unfall an der RO10 geschah im September 2020 als ein ortsunkundiger LKW-Fahrer, der mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr, einen noch leeren Schulbus rammte und den Busfahrer dabei schwer verletzte. Unfälle wie diese zeigen erneut auf, dass eine Bewerkstelligung dieser und auch anderer Strecken im Rimstinger Gemeindegebiet mit dem Fahrrad, vor allem mit Kindern, seit Jahren nahezu unmöglich bzw. sehr gefährlich ist.

Allerdings spielt für eine nachhaltige Verkehrswende und ein modernes und klimafreundliches Mobilitätssystem das Fahrrad auch in Rimsting eine zunehmend wichtige Rolle.

Deshalb freut sich die Initiative „Rimsting geht baden“  über alle Radl-Freudigen: Mitfahren kann jeder, egal welchen Alters, egal, wie oft! Ältere Mitbürger und Familien mit Kindern, auch im Radanhänger, sind explizit und ausdrücklich willkommen! Die zu radelnde Strecke beträgt einfach ca. 1,7 km, an der Kreisstraße RO10 entlang, und sollte in ca. 15-20 Minuten im geschlossenen Verband bewältigt werden können. Die Radtour findet am 30.6.22, 20.7.22,  12.8.22  und am 12.9.22 statt.

Treffpunkt ist mit den Fahrrädern jeweils um 16 Uhr an der Königslinde vor dem Restaurant Kurkuma am ehemaligen Rimstinger Bahnhof. Jeder haftet für die eigene Sicherheit und sein Fahrrad. Es wird im sogenannten geschlossenen Verband gefahren, so dass nach Paragraph 27 der StVO auch nebeneinander gefahren werden darf. Anfang und Ende des Verbandes werden gekennzeichnete Fahrer begleiten, die das Tempo regulieren und auch für Autofahrer sicher gekennzeichnet sind.

Nach einem gemütlichen Bad geht es dann gegen 17:30 Uhr wieder gemeinsam zurück bis zur Königslinde. Bei Regen entfällt der jeweilige Ausflug. Zur besseren Koordination wird bei Bedarf eine WhatsApp Gruppe bzw. eine Mailverteiler eingerichtet werden. Fragen und Anregungen gerne per Mail an Julia Härtl (julia-haertl@gmx.net) oder Nina Weinland (nina.weinland@gmx.de). Die Initiative „Rimsting geht baden“ freut sich über jeden Radl-und Badefreund, egal ob groß oder klein, und hofft auf viele Mitradler!

Bericht. Nina Weinland und Julia Härtl

Foto: Hötzelsperger – Langbürgner See

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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