Land- & Forstwirtschaft

Landwirtschaft: Vortrag zum Thema Humusaufbau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

 Am Freitagabend zur Prime Time –gemeinsame Online Fachveranstaltung der AG Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF) Oberbayern und der Ökomodellregion ILE Ampertal. Von den Veranstaltern wurden Landwirte aus der Region eingeladen, um dem Vortrag von Michael Popp zum Thema Humusaufbau in der Praxis beizuwohnen.

Michael Popp ist gelernter Landwirtschaftsmeister und gemeinsam mit Ralf Huber aus dem Landkreis Freising Mitinitiator der Ökomodellregion ILE Ampertal. Anwesend war u.a. Dagmar Wagner, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Medien und Information (ÖMI) des Bayerischen Bauernverbandes Oberbayern für den Ralf Huber zur Nachwahl des Bezirkspräsidenten antritt. Michael Popp’s Vortrag basierte auf der Albrecht (Kinseys) Methode, welche dem freien Kalk im Boden eine große Bedeutung beimisst. Er berichtete anhand einiger eigener langjähriger Erfahrungen auf seinen Flächen. Diese waren über 25 Jahre verpachtet und deren Ackerkrume sich in einem nicht erstrebenswerten Zustand befand. Innerhalb von 5 Jahren konnte er den Humusgehalt seiner Flächen erheblich steigern. Er ging auf Spurenelemente wie Bor und Schwefel ein. Diese Micronährstoffe tragen zur Bodengesundheit bei. Bodenproben werden bei dieser Methode, nicht nur anhand des PH Wertes analysiert, sondern aufgeschlüsselt, um festzustellen welche Nährstoffe dem Bodenleben fehlen. Durch gezielte Gaben von Micronährstoffen, Anbau von Zwischenfrüchten wie z.B. Kleegras, Ölrettich, Grünroggen, Weidelgras oder Rasengras und Kleegras unterstützt diese Methode den Landwirt bei seinem Vorhaben, Humus auf zu bauen. Grünroggen zb. bringt viel Masse und auch Wurzelmasse. Michael Popp:„Mais und Grünroggen sind gute Freunde.“ Interessant war die Aussage von Michael Popp: „Der Boden ist wie ein Alkoholiker, wenn er Stickstoff gewohnt ist, dann braucht er ihn auch.“ Denn wenn der Boden an Stickstoff gewöhnt wurde, muss er langsam wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Ein guter Begleiter auf dem Weg des Humusaufbaus sind auch die Huminsäuren. Huminsäuren hemmen das Wachstum von pathogenen Bakterien, Viren und Pilzen. Im Anschluss in der moderierten Diskussion äußerte Ralf Huber, dass entgegen der Meinung von einigen Professoren nicht nur die Aufforstung oder Wiedervernässung von Mooren, sondern auch die Mehrung des Humusgehaltes durch die Landwirte entscheidend zur CO2 Bindung beitragen können. Eine wichtige Frage kam von Rupert Staudhammer, Vorsitzender der AG ELF: „Was kann der Konventionelle Betrieb vom Biobetrieb lernen ohne das er umstellt?“ Hier ging Herr Popp, auf die Bezüge auf Zwischenfrüchte, Pflugtiefen und auf die Mischung zwischen Organischen- und Mineraldüngern ein.
Der stellvertretende ELF Vorsitzende Michael Hamburger sieht zwar einen erhöhten Investitionsbedarf in den ersten Jahren, jedoch das langfristige Potential für eine bessere Bodengesundheit und bessere Erträge für den Betrieb. Wichtig wäre seiner Meinung auch eine gerechte Entlohnung für die Landwirte, da sie durch den Humusaufbau eine höhere Co2 Speicherung in den Böden erreichen können. Abschließend gab es noch zwei Buchempfehlungen: Zwischenfrüchte in der Praxis von Frederic Thomas und Matthieu Archambeaud & Hands-on Agronomy von Neal Kinseys
Und den Hinweis auf die Veranstaltung der nächsten Woche am Donnerstag 04.02.2021 mit Josef Braun um 19:30Uhr. Fazit – Praktiker lernen am besten von Praktikern aus deren Erfahrung.

Bericht und Bilder: Anja Eckmüller, Bauern und Land Stiftung, Kuratorin Bayern

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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