Natur & Umwelt

Landwirte für ihre Mitarbeit beim Kiebitzschutz im Willinger Weitmoos geehrt

Im Bereich von Bad Aibling gibt es nur noch ein Kiebitzvorkommen und das liegt im Willinger Weitmoos. Landwirte schützen dort in enger Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde die im Alpenvorland vom Aussterben bedrohten Vögel auf ihren Äckern. Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier sowie Margit Böhm und Steffi Niggl von der unteren Naturschutzbehörde bedankten sich dafür bei Peter Wierl und Johann Maurer. Für die beiden Landwirte gab es Gutscheine, die je zur Hälfte die Stadt Bad Aibling und das Landratsamt Rosenheim finanzierten.

Kiebitzbetreuerin Steffi Niggl berichtete, dass mehrere Landwirte im vergangenen Jahr bei der Bewirtschaftung ihrer Äcker sehr große Rücksicht auf die Vögel nahmen. Dadurch gab es zwei erfolgreiche Kiebitzbruten in dem Moor mit fünf geschlüpften Küken von denen drei nach etwa fünf Wochen flügge wurden.

Ihre Kollegin Margit Böhm erklärte, dass zusätzlich zum Schutz der Gelege die Verbesserung der Lebensräume sehr wichtig ist für das Überleben der schönen Vögel: „Die Küken brauchen in der Zeit, in der sie noch nicht fliegen können, Deckung in blühenden Säumen und Nassstellen mit feuchten Mulden, um als Nestflüchter gleich nach dem Schlupf auch in Trockenzeiten nicht zu verhungern.“ Ideal für die Kiebitze ist es, wenn Flächen von Mitte März bis Ende Juli nicht bewirtschaftet werden. Das bestätigte ein Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums.

Alle Beteiligten wünschten sich, dass die beiden Brutpaare auch dieses Jahr wieder erfolgreich brüten und die Population der Kiebitze im Willinger Weitmoos dadurch erhalten werden kann. Unterstützend wird die Stadt Bad Aibling Schilder aufstellen, auf denen die Erholungssuchenden gebeten werden die Tiere nicht zu stören, indem sie auf den Wegen bleiben und die Hunde an der Leine führen.

Das Willinger Weitmoos ist ein landschaftliches Kleinod. Dort waren die Kiebitze und ihre beeindruckenden Balzflüge bis vor kurzem noch ein vertrauter Anblick. Heute ist dieser sympathische Feldvogel ein seltener Gast geworden. Bad Aibling ist an das BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ angeschlossen, das von der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim geleitet wird. Voraussetzung für den Erfolg 2021 war die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten und der Stadt Bad Aibling.

Im Landratsamt organisiert Margit Böhm die Schutzmaßnahmen für die Kiebitze. Wer Flächen mit wichtigen Kleinstrukturen als Überlebenshilfe für die Bodenbrüter anbieten will, erreicht sie telefonisch unter 08031 392 3301. Zudem gibt sie Auskunft über Möglichkeiten staatlicher Förderung.

Bericht und Foto: Landratsamt Rosenheim

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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