Eine Koordinierungsgruppe organisiert Hilfe, wenn Autofahrer stundenlang im Stau stehen – Ein gewisses Risiko, auf der Autobahn im Stau zu stehen, gibt es immer. Wenn sich der Stillstand aber über Stunden hinzieht und auch auf den parallel verlaufenden Umleitungsstrecken nichts mehr geht, dann wird in der Region der Sonderplan zur Bewältigung von lang andauernden Verkehrsstaus im Bereich der Autobahnen A8 und A93 aktiviert.
Damit Auto- und Lkw-Fahrer im Stau Hilfe bzw. Unterstützung bekommen können, sind viele fleißige Helferinnen und Helfer gefragt. Damit das Miteinander funktioniert, treffen sich alle Beteiligten einmal im Jahr auf Einladung des Katastrophenschutzes im Landkreis Rosenheim zu einer Besprechung. Coronabedingt fand sie diesmal online statt. An der Video-Konferenz nahmen Vertreter von Polizei, Technischem Hilfswerk, Bayerischem Roten Kreuz, Bergwacht, Staatlichem Bauamt, Straßenmeistereien, Landkreisbauhöfen, Abschleppdiensten, Integrierter Leitstelle Rosenheim sowie dem Landratsamt Traunstein teil. Ein Vertreter aus dem Landratsamt Miesbach ließ sich entschuldigen.
Um Abstandsregeln einhalten zu können, werden sich die Helferinnen und Helfer im Fall einer Auslösung des Sonderplans nicht wie sonst vorgesehen bei der Verkehrspolizeiinspektion Raubling treffen. Die Runde vereinbarte, den Kreisbauhof in Riedering als Treffpunkt zu prüfen. Um nicht unnötig Zeit zu verlieren, wollen Verkehrspolizei und Katastrophenschutz schon dann Kontakt aufnehmen, wenn eine länger anhaltende Staulage nicht ausgeschlossen werden kann. Alle übrigen Hilfsorganisationen, Verbände und Unternehmen sollen ebenfalls schon vor dem Einrichten einer Koordinierungsgruppe über die Lageentwicklung informiert werden.
Wenn im Lauf eines über Stunden andauernden Stillstands Benzin und Diesel zu Neige gehen, dann können die Menschen in den Fahrzeugen zum Beispiel mit Getränken, Essen und Treibstoff versorgt werden. Sollten Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen, könnte die Bergwacht bei extremen Schneefall die Abschleppdienste durch den Einsatz von Quads unterstützen. Das Technische Hilfswerk bot zudem einen neu beschafften leistungsstarken Unimog an. Das neue Katastrophenschutzlager des Bayerischen Roten Kreuzes wird in den Sonderplan Autobahn aufgenommen. Gleiches gilt für ein Abschlepp-Unternehmen aus Grassau. Damit erhöht sich die Zahl der zur Verfügung stehenden Abschleppdienste. Zur Information der im Stau Stehenden wird ein Flyer entworfen. Er wird neben der Notfall-Telefonnummer, Verhaltensregeln sowie Hinweise enthalten, wo und wie man sich über die aktuelle Lage informieren kann. Der Sonderplan zur Bewältigung von lang andauernden Verkehrsstaus wird ausgelöst, wenn der Verkehr mindestens zwei Stunden zum völligen Stillstand gekommen ist.
Bericht: LRA Rosenheim
Foto: Rainer Nitzsche – Blick von oben auf die Inntal-Autobahn