„Eine Saat für die Zukunft legen“ – Abschlussfeier des 31. Internationalen Seminars für Führungskräfte der Landjugendarbeit im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching
Unter dem Motto „Global denken, gemeinsam lokal handeln“ kamen dafür 77 Teilnehmende aus 46 Ländern nach Herrsching in das Haus der bayerischen Landwirtschaft (HdbL). Im Mittelpunkt des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veranstalteten Seminars stand persönliche Kompetenzen auszubauen, eigene Erfahrungen zu teilen und Netzwerke zu bilden sowie persönliche Aktionspläne zu entwickeln. Nach einem intensiven Führungskräftetraining in Arbeitsgruppen haben sich die Teilnehmenden auf verschiedene Fachexkursionen zu folgenden Themenschwerpunkten begeben: Bildung und Beratung, Natur und Umwelt, Landwirtschaft sowie Gesellschaft und ländliche Räume.
Ein weiterer Höhepunkt des Seminars war die so genannte Weltkonferenz. Auf Basis der Erlebnisse und Fähigkeiten der Teilnehmenden wurden hier, über Sprachgrenzen hinweg, Herausforderungen und dafür denkbare Lösungsansätze diskutiert sowie Ideen, Erfahrungen und Best Practices miteinander geteilt. Aufbauend auf diesem Austausch haben die Teilnehmenden im dritten Teil des Seminars individuelle persönliche Aktionspläne erarbeitet und diese in Kleingruppen mit anderen Teilnehmenden reflektiert. Sie dienen als erster Schritt dafür, wie jeder und jede einzelne die gewonnenen Impulse und Ideen, das im Seminar Gelernte und Erworbene, in die Arbeit vor Ort im jeweiligen Heimatland einbringen und in die Tat umsetzen kann. Damit wird das Seminarmotto lebendig wie auch die nachhaltige Wirkung der Veranstaltung bei den Teilnehmenden persönlich sowie in ihren Organisationen sichergestellt. Bei der festlichen Abschlussfeier verliehen Dr. Klaus Heider, Abteilungsleiter im BMEL, und Gunther Strobl, Seminarleiter und Direktor des HdbL, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Urkunden.
Dazu ein Auszug aus dem Grußwort von Landwirtschaftsminister Özdemir, sowie Stimmen der Seminarleitung, von Gästen und Teilnehmenden:
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ermutigt die Teilnehmenden in seiner Videobotschaft, die geknüpften Bande zu festigen: „Wir sind mit vielfältigen globalen Herausforderungen konfrontiert […] Es ist wichtig, dass wir dazu gemeinsam an einem Strang ziehen. Auch dafür kann und soll das Internationale Seminar eine Saat für die Zukunft legen. […] Das Seminar ist immer auch eine Gelegenheit, ein spannendes internationales Netzwerk aufzubauen. Nutzen Sie dieses Netzwerk, bleiben Sie miteinander in Kontakt, tauschen Sie auch weiterhin Ihre Ideen aus.“
Gunther Strobl, Leiter des Seminars und Direktor des HdbL:
„Heute geht nach zwei Wochen, hier in Herrsching, hier am Ammersee ein einzigartiges Seminar mit beindruckenden Menschen und hehren Zielen zu Ende. Sie, liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer haben dabei Großes geleistet! Sie haben gezeigt, dass Sie – gemäß dem Motto des 31. Herrsching Seminars – bereit und fähig sind, global zu denken und lokal zu handeln – gemeinsam mit anderen!“
Theresa Schmidt, Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend:
„Ein ehemaliger Teilnehmer, Richard Semwanga aus Uganda, hat mir dieses Jahr in Südafrika auf der Versammlung des Weltbauernverbandes erzählt, dass dieses Seminar die Grundlage für seine Präsidentschaft bei seinem Junglandwirte-Verband UNYFA war und die Teilnehmenden den Verband über die erlernten Fähigkeiten nachhaltig stärken konnten. Ihr seid eine Inspiration für mich, für uns und für die Jugend aus aller Welt – behaltet Euch all das und ganz besonders Eure Leidenschaft für das Engagement in den ländlichen Räumen bei.“
Stephan Bissinger, Präsident des Bayerischen Bauernverbands Schwaben:
„Als Bildungspräsident des Bayerischen Bauernverbands bin ich stolz, dass dieses Internationale Seminar zum 31. Mal hier in Herrsching, hier im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching, also in unserer Bildungsstätte durchgeführt wird. […] Das Internationale Seminar entspricht in vielen Aspekten den Kernanliegen der Bauernverbände in Deutschland, in Bayern: Bildungsarbeit, überregionale Netzwerke, Hilfe zur Selbsthilfe und Verantwortung für die Gestaltung der ländlichen Räume liegen uns seit jeher am Herzen. Und diese Themen haben hier in Herrsching, in unserem Bildungs- und Tagungshaus seit nun mehr 75 Jahren einen Platz, auf den wir stolz sind, der uns am Herzen liegt.“
Mona Knesebeck, Trainerin aus Deutschland:
„Inmitten dieser globalen Verflechtungen liegt unsere Stärke: die Kraft des lokalen Handelns. Wir haben gelernt, dass jede Aktion, die wir in unserer eigenen Gemeinschaft setzen, eine Auswirkung hat, die weit über sie hinausreicht. Wenn wir lokal handeln, senden wir eine Botschaft aus – eine Botschaft der Veränderung, der Solidarität und der Verantwortung. […] Es ist wichtig, dass Ihr die Menschen vor Ort mitnehmt und inspiriert, sich aktiv an positiven Veränderungen zu beteiligen. Dies erfordert Kommunikation, Empathie und die Fähigkeit, Brücken zwischen verschiedenen Interessen zu bauen. Gemeinsam könnt Ihr lokale Projekte entwickeln, die eine globale Wirkung entfalten. Ich bin sicher, dass Eure erlernten Fähigkeiten und Techniken Euch bei dieser Aufgabe hilfreich sein werden.“
Tekle Zakalashvili, Teilnehmerin aus Georgien (aus dem Englischen übersetzt):
„Zunächst einmal möchte ich sagen, dass Herrsching zu einem Ort wurde, an dem ich viele Dinge lernte und mit dem ich wunderbare Erinnerungen an Menschen aus aller Welt verbinde. Ich habe das Gefühl, zu einem Ort zu gehören, an dem all die netten und interessanten Menschen zusammenkommen. Wir teilten so viele leidenschaftliche und interessante Ideen miteinander, unsere Erfahrungen spiegelten sich ineinander wider, als wären wir ein Team aus Hogwarts – jeder mit einem individuellen Hintergrund, aber alle mit einem gemeinsamen Ziel: eine bessere Zukunft zu finden.“
Stefan Funke, Teilnehmer aus Deutschland:
„Meine Hoffnung ist, dass, wenn wir in unsere Heimat zurückkehren, wir einen Beitrag zur Lösung der Konflikte in unseren jeweiligen Gesellschaften leisten können. Und, wenn ich mir die Persönlichkeiten der Teilnehmer so anschaue, bin ich in dahingehend auch sehr zuversichtlich. Ich wünsche uns allen, dass wir nicht nur unsere Aktionspläne, sondern viele weitere spannende Projekte erfolgreich umsetzen werden, und wir eine inspirierende und positive Wirkung auf die Menschen in unserer Umgebung haben und damit zu einem besseren Miteinander beitragen.“
Dr. Klaus Heider, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft:
„Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, verlieren Sie bitte nicht den globalen Blick den wir Ihnen hier in Herrsching schon durch die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises geben konnten. Den Blick auf die Notwendigkeit des Multilateralismus – global statt national – weltoffen und zusammen statt alleine. Aber setzen Sie bitte auch immer wieder die lokale Brille auf! […] Eine Zugehörigkeit bleibt, sogar dann, wenn man wegzieht. Dieses Wir-Gefühl entsteht aus Herkunft und Mitmachen, und dieses Wir-Gefühl ist etwas sehr Wertvolles.“
Angela Kraus, stellvertretende Leiterin des Seminars und Bildungsmanagerin im HdbL: „Nehmt das „Wir“ mit nach Hause. Übernehmt weiterhin Verantwortung. Bleibt so wunderbare und stets offene Menschen.“
Text: BBV