Kirche

Landeskomitee zur Zukunft der Kirche

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern setzt auf Austausch und breiten Dialog. Die Zukunft der Kirche sieht der Vorsitzende der Laienorganisation, Joachim Unterländer, im synodalen Miteinander. „Dieser Weg des offenen Dialoges in Gemeinsamkeit wird auch unser künftiges Miteinander prägen“, kündigte er in seinem Bericht am Freitag, 15. November, bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees in Ohlstadt an. „Es ist in den örtlichen Kirchen mehr möglich an Beteiligung“, unterstrich Unterländer. Dies immer wieder anzumahnen, sei „eine der zentralen Aufgaben“ gerade der katholischen Laien in den nächsten Jahren. Ebenso müsse die Ökumene weiter ausgebaut werden.

Das im September erstmals gemeinsam mit der Katholischen Akademie veranstaltete Vernetzungs- und Austauschtreffen solle „eine Zukunft haben, da es unsere gemeinsame Aufgabe ist, ein entsprechendes bayernweites Forum zu schaffen“, bekräftigte Unterländer. Aktuell laufe unter den Teilnehmenden eine Umfrage zur künftigen Organisation und Ausrichtung des Formats. In jedem Fall seien die Verbände neben der Rätearbeit „ein Herzstück der katholischen Laienarbeit“, wofür es „zukunftsorientierte Rahmenbedingungen“ brauche. Ebenso müssten sich die katholischen Laien einbringen, „extreme Tendenzen mit Nachdruck zu bekämpfen“. Unterländer betonte: „Rechts- und Linksextremismus dürfen in der katholischen Kirche keinen Platz haben.“ Kirchliches Handeln lasse sich von politischem nicht trennen und umgekehrt. Hier gebe es großen Nachholbedarf. „Wir müssen alle zusammen politisch sein, gemäß unserer gemeinsamen demokratischen Verpflichtung.“

„Wenn Kirche eine Zukunft haben will, dann braucht es die Verbände“, zeigte sich Unterländer überzeugt. Bei den Verbänden sparen zu wollen, sei dagegen schon quantitativ der „völlig falsche Weg“. Auch die stellvertretende Landeskomitee-Vorsitzende Elfriede Schießleder kritisierte die Finanzierungspraxis katholischer Verbände. „Fortwährende Nullrunden in der Finanzierung ihrer wenigen hauptamtlichen Kräfte und deren geringem Budget zur Unterstützung der vielen tausenden von Engagierten machen unweigerlich handlungsunfähig“, mahnte sie. „Die Frage wird auch hier immer lauter, mit welchem Recht Bischöfe und ihre Finanzdirektoren das Geld der Kirchensteuerzahler nach eigenem Befinden verteilen oder streichen.“

Vorstands-Vize Christian Gärtner erinnerte daran, dass es für mehr Synodalität in der Kirche keine neuen Gremien brauche. Vielmehr müssten die bereits vorhandenen synodalen Ansätze in der Rätestruktur gestärkt und weiterentwickelt werden und die vielen schon bestehenden Gremien stärker synodal zusammenarbeiten und gegebenenfalls zusammengefasst werden. „Mit den Ergebnissen des von Papst Franziskus begonnenen weltweiten synodalen Prozesses haben wir es jetzt vor Ort selbst in der Hand, die Ära der Synodalität in unserer Kirche zu gestalten.“

Die stellvertretende Landeskomitee-Vorsitzende Monika Meier-Pojda nahm in ihrem Bericht zu zwei Schwerpunktthemen des Landeskomitees im vergangenen Jahr Stellung. Mit Blick auf den Wohnraummangel und dem immer höheren Kostenanteil, der etwa für Familien auf die Miete entfällt, nahm sie auch die katholischen Siedlungswerke und Stiftungen in die Pflicht, einen Anteil zur Entspannung der Situation zu leisten. „Nachfragen und Recherchen des Landeskomitees haben aus meiner Sicht keine befriedigenden Veränderungen ergeben“, kritisierte sie. Wenig hoffnungsvoll zeigte sie sich auch angesichts der Diskussion um eine Legalisierung von Abtreibungen. Hier scheine „keine Lösung in Sicht“ zu sein. (uq)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger (Kreuzweg-Beginn in Gritschen-Samerberg zur Einsiedelei Kirchwald)

 

 

 

 

 

 


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Toni Hötzelsperger

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