Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern dankt den katholischen Hilfswerken und Diözesen, die das Kirchenjahr 2020 bundesweit unter das Leitmotiv „Frieden leben – Partner für die Eine Welt“ gestellt haben, für ihren Einsatz in der Friedensarbeit. Erstmals habe es ein Motto und „gemeinsames Dach“ gegeben, „unter dem sich die Kampagnen aller Hilfswerke wiederfinden konnten – ein mutiger Schritt in der Zeit von geringer werdenden Ressourcen in Gemeinden und Diözesen, hin zu einer klaren Fokussierung“, loben die katholischen Laien in einer Stellungnahme und betonen: „Gemeinsam mit den Verbänden und den vielen Ehren- und Hauptamtlichen in den Gemeinden und Diözesen leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Frieden in unseren Gesellschaften – lokal, national und global.“
Zu einer wirksamen Friedensarbeit gehört laut den katholischen Laien „die gezielte Präventionsarbeit ebenso wie das Präsentsein in Konfliktsituationen, Versöhnungsarbeit und Angebote der Traumabewältigung nach dem Ende von gewaltsamen Konflikten“. Das weltkirchliche Friedensnetzwerk unterhalte hierfür vielfältige Kontakte zu Projekten und Initiativen, in denen „engagierte Menschen in Konflikten vermitteln, gewaltfreie Lösungsstrategien einüben, sich für Menschenrechte und gegen Korruption einsetzen oder mitten in Zerstörung und Gewalt Orte aufrechterhalten, an denen Menschen leben und Perspektiven entwickeln können“. Erschwert worden sei die kirchliche Friedensarbeit in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie und deren negativen Einfluss auf Veranstaltungen und Initiativen. „Corona trifft die Hilfswerke besonders hart, nicht zuletzt, weil aufgrund der Beschränkungen ihre Jahreskollekten teilweise ganz ausgefallen sind oder eben deutlich weniger Gläubige an den Gottesdiensten teilnehmen konnten“. Darum bitten die Laien: „Unterstützen Sie die hervorragende Arbeit der Hilfswerke durch Ihre Spende.“
Die vergangenen Monate der Corona-Pandemie hätten zudem die Fragilität des gesellschaftlichen Friedens offenbart, was Papst Franziskus in seiner neuesten Enzyklika „Fratelli tutti“ thematisiere. Mit dieser habe der Heilige Vater laut Landeskomitee „eine wahre Friedens-Enzyklika vorgelegt“. Damit es aber nicht bei einer Utopie bleibe, „müssen wir als engagierte Christinnen und Christen unseren Beitrag leisten.“ In dem päpstlichen Schreiben werde deutlich, dass Franziskus „keinen oberflächlichen, keinen Schau-Frieden“ wolle, sondern echten Frieden, „der mit einem tiefgreifenden Wandel der eigenen Haltung einhergeht“ und „Handarbeit“, also ein tätiges Mitwirken jedes Einzelnen erfordere. Einen Vortrag mit Möglichkeit zum Austausch über das Mitwirken am Frieden hielt am Mittwoch, 2. Dezember, Markus Vogt, Professor für Christliche Sozialethik an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, in Form einer Videokonferenz auf Einladung des Landeskomitees.
Das Landeskomitee würdigt in der Stellungnahme ebenfalls die Arbeit der beiden international tätigen Institutionen für Versöhnung und Frieden, „pax christi“ und „Justitia et pax“, die sich seit Jahrzehnten engagiert als gemeinsame christliche Stimme in Gesellschaft und Politik für Frieden und Gerechtigkeit einbrächten. Und auch wenn die Jahreskampagne der Hilfswerke und Diözesen „Frieden leben – Partner für die Eine Welt“ abgeschlossen sei, gelte nach wie vor: „Das kirchliche Engagement für den Frieden muss und wird weitergehen. Als Landeskomitee wollen wir dazu in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Hilfswerken, pax christi und anderen Verbänden sowie den Ehren- und Hauptamtlichen in Pfarrgemeinden und Diözesen auch in Zukunft unseren Beitrag leisten.“ Alle Menschen seien aufgerufen, für Frieden in der Welt einzustehen und ihren Beitrag zu leisten: „Denken wir darüber nach in den kommenden Wochen des Advents und der Weihnachtszeit und gehen wir als Christinnen und Christen mutig und mit glaubwürdigem Beispiel voran“. (hs)
Beitrag: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Hötzelsperger – Gemälde im Liebfrauendom von München