Natur & Umwelt

Landesgartenschau: Halbzeit und Halbzeitkarte

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Fast sieben Jahre warf die Landesgartenschau Kirchheim ihre Schatten voraus. Seit 15. Mai ist das Großereignis eröffnet – und übertrifft zur Halbzeit (die streng genommen erst am Freitag, 26. Juli erreicht ist), alle Erwartungen. „Die Stimmung im neuen Ortspark ist grandios, fast wie auf einem Festival. Die Menschen, die ich treffe, sind glücklich und zufrieden“, schwärmte Kirchheims Erster Bürgermeister Stephan Keck im Rahmen der Halbzeit-Pressekonferenz  im Beisein von Bayerns Staatsministerin Michaela Kaniber. Die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus in Bayern verkündete die Besuchszahlen zur Halbzeit: „261.500 Menschen haben die Landesgartenschau in Kirchheim bislang besucht. Das zeigt, wie positiv die Veranstaltung aufgenommen wird – und welch großen Effekt das gesamte Projekt auf die Gemeinde und die Region ausübt“, so Kaniber.

Zwei Mal war die Staatsministerin bei Terminen bislang auf dem Gelände, hatte aber noch keine Zeit für einen Rundgang. „Aber es ist mir zugetragen worden, dass der Gartenschau-Besuch in Kirchheim etwas ganz Besonderes ist. Insofern war es an der Zeit, dass ich selbst hierherkomme“, sagte sie auf dem Podium vor Presse und Besuchern im Park-Pavillon. Nicht nur in punkto Nachhaltigkeit, sondern auch in touristischer Hinsicht spielen Gartenschauen eine große Rolle für die Wertschöpfungskette einer Region, betonte Kaniber: „Jeder investierte Euro einer Landesgartenschau bringt sieben Euro an Wertschöpfung zurück.“ Denn die Besucherinnen und Besucher reisen an, essen und konsumieren hier und übernachten auch eventuell.

An den Wochenenden kamen bislang regelmäßig mehr als 8000 Besucherinnen und Besucher nach Kirchheim. Der besucherstärkste Tag war der Pfingstmontag mit knapp 10.500 Besuchen. Besonders beliebt ist generell der Sonntag – da an diesem Tag meist die ganze Familie Zeit für eine Besuch der über 90 Ausstellungsbeiträge und unzähligen Veranstaltungen auf dem Landesgartenschau-Gelände hat.

Schule im Grünen: bislang nahmen knapp 3.300 Schülerinnen und Schüler teil

Besonders erfreulich ist, dass die Landesgartenschau Kirchheim, die vor genau 70 Tagen am 15. Mai eröffnet wurde, tatsächlich ein Mehr-Generationen-Projekt ist. Mehr als 46.000 Eintritte von Kindern wurden bislang gezählt. Am Umweltbildungsprojekt „Schule im Grünen“ nahmen bis zur Halbzeit knapp 3.300 Schülerinnen und Schüler in 246 Workshops teil. Zuletzt wurde das Wochenende vor der Halbzeit-PK groß gefeiert: mit der Kulturnacht mit „Quadro Nuevo“ und „Soulissimo“ am Freitag, mit weiteren großartigen Konzerten und dem Sommernachtsball der Kirnarra samt anschließendem Feuerwerk am Parksee am Samstag und dem Gartenschau-Sommerfest von Radio Arabella am Sonntag. „An diesem sehr abwechslungsreichen und qualitativ hochwertigen Programm halten wir weiterhin fest“, sagte Maximilian Heyland, einer der beiden Geschäftsführer der Kirchheim 2024 GmbH. Das Stichwort lautet: „Urlaub daheim – denn gerade in den Sommerferien, die in Bayern vor der Tür stehen, bieten wir für Familien mit Kindern und Jugendlichen noch einmal ganz besonders viele Veranstaltungen und Programmhöhepunkte an.“ Darunter zum Beispiel das Gartenschau-Familienfest am 4. August mit großer Maskottchenparade oder die Ausstellung „Riech dich schlau“ des Kindermuseums München vom 9. bis 25. August.

Besonders beliebt: die gärtnerischen Ausstellungsbeiträge und die Blumenschauen

Viel positives Feedback erhalte das Team rund um die Landesgartenschau auch für die gärtnerischen Beiträge auf dem Gelände, wie Gerhard Zäh im Rahmen der PK bestätigte. Zäh ist Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH und war bis vor Kurzem Präsident des Verbands Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau Bayern e.V. (VGL). Unter dem Dach des Berufsverbandes VGL sind die Themengärtner*innen auf der Landesgartenschau organisiert sind. „Der Durst nach gärtnerischem Fachwissen ist riesengroß“, so Zäh. Dies belegten unter anderem die Spaziergänge mit Sabrina Nitsche durch die Themengärten, die regelmäßig am Dienstagabend angeboten werden – und bei gutem Wetter mehr als 100 Besucherinnen und Besucher anlocken. „Sehr viele schöne Rückmeldungen erhalten wir außerdem zu unserer Bepflanzung auf dem Gelände“, so Heyland. Die qualitätsvollen Ausstellungsbeiträge und der immer sehr gute Pflegezustand werden besonders oft lobend erwähnt“, so Heyland.

Neue Überraschungen erwartet die Besucherinnen und Besucher alle 14 Tage in den fünf „Blütenräumen“, die vom Team rund um Floristmeisterin Beatrix Schaffranka jeweils neu gestaltet werden. Die Ausstellungen reichen von „Blüten.Exotik“ über „Blüten.Kunst“ bis hin zum „Blüten.Genuss“. „Das Besondere bei uns ist, dass mit dem Eintritt auf die Landesgartenschau alle Veranstaltungsangebote bereits inkludiert sind. Egal, ob Fachvorträge, Konzerte, Mitmachprogramme für Kids, Lesungen oder Sporteinheiten – alles ist im Eintritt bereits mit dabei“, so Heyland.

NEU: Die Halbzeit-Karte ist ab sofort erhältlich

Zur Halbzeit kommt nun noch ein ganz besonderes Angebot hinzu. Auf der Halbzeit-Pressekonferenz gab Kirchheims Erster Bürgermeister Stephan Keck den Verkaufsstart der „Halbzeit-Karte“ bekannt; ein Dauerticket für die zweite Halbzeit Landesgartenschau Kirchheim zum Preis von 65 Euro pro Erwachsenem. Die Halbzeit-Karte ist seit dem heutigen 24. Juli an den Kassen Kirchheim und Heimstetten sowie im Online-Shop der Landesgartenschau erhältlich und kostet für alle Personen über 18 Jahre einmalig 65 Euro. Ebenso wie die Dauerkarten (die selbstverständlich ihre Gültigkeit behalten) wird die Halbzeit-Karte mit einem Foto personalisiert.

Sehr stark nachgefragt: Gästeführungen

Die Landesgartenschau Kirchheim 2024 ist stolz darauf, rund 90 Gästeführer zum Team zählen zu dürfen – die auch fleißig gebucht werden. Rund 320 Führungen wurden bereits gebucht. Dazu kamen 120 Führungen, die Mitarbeiter des Gartenschau-Teams durchgeführt haben, sodass man nach zehn Wochen auf die stolze Zahl von 440 Führungen zurückblicken kann. Das Interesse ist so groß, dass sich diese Zahl bis zum Ende der Gartenschau am 6. Oktober vielleicht noch einmal verdoppeln wird. „Die Gästeführerinnen und Gästeführer der Landesgartenschau freuen sich jedenfalls schon auf viele weitere Buchungen“, sagte Heyland.

Besonderes Lob an Team und Ehrenamtliche

Die Landesgartenschau Kirchheim hat sieben Tage die Woche geöffnet. Zuletzt wurden die Öffnungszeiten noch einmal erweitert. Die Kassen haben nun täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Letzter Einlass aufs Gelände ist um 20 Uhr. Seit 18. Juli gilt montags bis freitags die Feierabend-Karte, die ab 17 Uhr gültig ist und ab 10 Uhr des jeweiligen Tages an den Kassen Kirchheim und Heimstetten erworben werden kann. Der Aufenthalt auf dem Gelände ist dann bis zum Einbruch der Dunkelheit möglich. Spätabends und in den frühen Morgenstunden finden die Aufräumarbeiten, Umbaumaßnahmen und Pflegearbeiten statt, damit das Gelände jeden Tag aufs Neue wie am ersten Tag erstrahlt. „Diese große Herausforderungen stemmen wir nur mit einem unglaublich engagierten und fleißigen Landesgartenschau-Team und dem Einsatz unserer mehr als 100 Ehrenamtlichen“, hob Heyland hervor. Kirchheims Bürgermeister Stephan Keck selbst kommt mit seiner Familie und seinen Enkelkindern beinahe jeden Tag auf die Landesgartenschau, wie er auf der Halbzeit-PK erzählte. „Man kommt hier rein – und es ist wie ein Urlaubstag. Und immer werden wir von Ehrenamtlichen mit einem Lächeln empfangen. Das ist einfach schön!“

Fühlt sich wohl in Kirchheim: Michaela Kaniber, Bayerns Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, genießt eine kurze Auszeit mit Kirchheims Altbürgermeister und Ideengeber der Landesgartenschau Kirchheim, Maximilian Böltl, MdL, und Kirchheims amtierendem Ersten Bürgermeister Stephan Keck (l.).

Auf dem Podium: Staatsministerin Michaela Kaniber, flankiert von den beiden Geschäftsführern der Kirchheim 2024 GmbH, Maximilian Heyland (l.) und Johannes Pinzel, sowie Kirchheims Erstem Bürgermeister Stephan Keck (2.v.r.) und dem Vorsitzenden der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, Gerhard Zäh. Die Gemeinde Kirchheim und die Bayerische Landesgartenschau GmbH sind die Gesellschafter der Bayerischen Landesgartenschau Kirchheim 2024.

Überraschungs-Empfang: Die beiden Maskottchen der Landesgartenschau, Stetti (l.) und Kirk, begrüßen die Ministerin bei strahlendem Sonnenschein.

Heimspiel: Besuch im Ausstellungsbeitrag des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, wo die Ministerin von Babette Menz (r.), Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, alles zum Thema „Superfood aus Bayern – einschließlich der ,Superhelden‘ Ingwer, Knoblauch und Chili“ erfährt.

Bericht: Landesgartenschau – Fotos: Franz-Josef Seidl

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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