Natur & Umwelt

Landesgartenschau Beelitz: Wild- und Honigbienen

Naturschutz kann so einfach sein. Fragt man Jens Firla vom Beelitzer Imkerverein, was Gartenbesitzer für den Schutz von Bienen tun können, lautet die wichtigste Antwort: Nicht zu ordentlich sein. „Gartenbesitzer sollten auf keinen Fall überall Golfrasen anlegen. Nicht alles, was im Garten wächst, ist Unkraut. Auch Spitzwegerich oder Disteln dienen Bienen als Nahrung“, sagt der Imker. Wichtig sei auch, viele verschiedene Pflanzen im Garten zu haben und diese zu wässern, damit es über einen langen Zeitraum blüht und die Blumen auch Nektar bilden.

Solche und noch viel mehr Tipps geben der Beelitzer Imkerverein und die Deutsche Wildtier Stiftung in einem Pavillon in den Archegärten den Gartenschaubesuchern. Davor sind besonders bienenfreundliche Beete und eine Kräuterpyramide aufgebaut. „Auch die typischen Küchenkräuter wie Thymian sind hervorragende Nahrungsquellen für die Bienen“, sagt Anja Proske, Referentin für Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung.

Der Standort auf der Landesgartenschau veranschauliche gleich viele Möglichkeiten, Honig- und Wildbienen zu schützen. So kommen die Gäste zunächst an einem ungemähten Grünstreifen vorbei, auf dem neben Gräsern auch Wildblumen und hohe Disteln wachsen. Der Pavillon selbst steht inmitten einer Streuobstwiese. „Obstbäume blühen sehr früh im Jahr, Kornblumen und andere Pflanzen bis in den späten Herbst. So finden Bienen über einen langen Zeitraum Nahrung.“ Wichtig bei der Blumenauswahl sei, auf ungefüllte Blüten zu achten, da diese den fast 600 Bienenarten deutlich mehr Nektar bieten. Insektenhotels, wie es sie für 7,50 Euro auch im LAGA-Shop gibt, bieten neben Sandhügeln oder Totholz gute Nistmöglichkeiten.

Allein in den Beeten am Bienenpavillon kann man derzeit eine Vielzahl an Arten entdecken, von der Sechsbindigen Furchenbiene bis zur Dunklen Erdhummel – die zu den Wildbienen gehört. „Viele Besucher kommen sehr offen und interessiert auf uns zu, weil sie wissen wollen, was sie selbst für die Bienen tun können. Das ist ein sehr positiver Effekt der Landesgartenschau, die Menschen so direkt zu erreichen“, sagt Jens Firla. Die Mitglieder des Imkervereines sind häufig vor Ort, stehen Rede und Antwort und bieten auch ihren Honig an. Und selbst wenn kein Vereinsmitglied im Pavillon ist, erklärt dort eine Dauerausstellung des Landesverbandes der Brandenburgischen Imker e.V. und der Deutschen Wildtier Stiftung, was Wildbienen brauchen und warum es so wichtig ist, ihre Artenvielfalt zu erhalten. „Viele Bienen sind auf eine Pflanze spezialisiert. Gibt es die Biene an einem Ort nicht mehr, gibt es dort auch die Pflanze nicht mehr“, sagt Anja Proske.

Text und Foto: LAGA Beelitz

Anhang:

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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