Die Corona-Pandemie bestimmt unseren Alltag und stellt auch den ehrenamtlichen Einsatz der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband vor besondere Herausforderungen.
„Viele Ehrenämter leben von der Gemeinschaft. Dies ist derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Wir dürfen nicht Gefahr laufen, dass ehrenamtliches Engagement mehr und mehr wegbricht und nach der Krise mühsam wieder aufgebaut werden muss. Wir müssen offen sein für neue Formate und brauchen tragbare Konzepte. Hier ist auch die Politik gefragt“, sagt Landesbäuerin Anneliese Göller zum Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember.
Besonders für den ländlichen Raum ist ehrenamtliches Engagement unverzichtbar. In vielfältiger Weise prägen gerade Landfrauen das Leben auf dem Land entscheidend mit. Die Corona-Pandemie schränkt diese Angebote jedoch stark ein. „Statt informative Bildungsveranstaltungen und gesellige Landfrauentage zu organisieren, Schulkinder auf unsere Höfe zu holen und auf Verbrauchermessen Rede und Antwort zu stehen, müssen die Landfrauen aufgrund der Pandemie ihre Kontakte aufs private und familiäre Umfeld beschränken. Das ist in der derzeitigen Krisensituation, wo es gilt, persönliche Begegnungen zu reduzieren, sicherlich richtig. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, offen zu sein für neue und sichere Möglichkeiten der Kommunikation, für digitale Formate in der Gremienarbeit, für Online-Lernen in der Erwachsenenbildung, für neue Wege, um Traditionen und Brauchtum aufrechtzuerhalten und für Öffentlichkeitsaktionen über die sozialen Medien. Hierfür braucht es Mut und eine gute Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamt, um sich gegenseitig den Rücken zu stärken“, so Göller. Für die mittelfristige Planung wünschen sich die Landfrauen klare Ansagen und Leitplanken von der Politik.
Dass jede Krise auch Chancen bietet, haben die Landfrauen früh erkannt. Die Vermittlung von Alltagskompetenzen hat an Bedeutung gewonnen – ein Thema, für das sich die Landfrauen seit Jahren einsetzen. Familienfreundliche Rezepte mit regionalen Produkten und Tipps rund ums Selbermachen der Landfrauen waren gefragt wie nie. Ehrenamtlich genähte Alltagsmasken von den Landfrauen wurden dankbar angenommen genauso wie Nähanleitungen zum Nachmachen. Außerdem schätzen es die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend, auf regionale Produkte zurückgreifen zu können, dass es Landwirtschaft im eigenen Land gibt und die Bauernfamilien die Vielfalt an pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sicherstellen.
Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband