Regionale Kunst hat im Haus der Chiemseehospiz in Bernau Einzug gehalten. „Damit kommt Leben in unser Haus, das für viele Menschen die letzte Station in ihrem Leben ist“ – so Vorstand Stefan Scheck vom Chiemseehospiz gKU anlässlich eines Rundganges durch das Haus mit den Künstlern, die ihre ganz besonderen Werke den schwer kranken Bewohnern und dem dort tätigen Personal gewidmet haben.
Auch namens des Fördervereinsvorsitzenden vom Chiemseehospiz und vormaligem Landtagspräsidenen Alois Glück freute sich Stefan Scheck, dass es gelang, die Künstler zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch zu gewinnen. Bei einem Rundgang erläuterten die Künstler ihre Werke und die damit verbundenen Botschaften. Den Auftakt bildete im Raum der Stille eine Klangschale von Florian Lechner aus Neubeuern, dazu erklärte der Künstler: „Stille beginnt da, wo der Klang endet“. Ebenfalls im Raum der Stille sind zwei Arbeiten von Karl und Brigitte Weibl aus Rottalmünster angebracht. Deren Betrachtungen regen zum Nachdenken über das Entstehen und Vergehen in der Natur an und sie haben ihren Ursprung im Torf des Rottauer Moores. Andreas Kuhnlein aus Unterwössen hat für den Eingangsbereich eine stark zerklüftete Figur aus Holz namens „Vertrauen“ zur Verfügung gestellt, er wies darauf hin, dass Vertrauen und Loslassen ein Hinweis auf das zerbrechliche Leben sind. Die Malerin Greta Fischer aus Rimsting erläuterte ihr Blumenbild wie folgt: „Blumen begleiten uns das ganze Leben und die Farben sorgen für Schwingungen, die sich im Körper festsetzen, was Körper und Seele gut tut“. Auch die Priener Malerin Dr. Birgit Moosmüller setzt mit ihren drei Gemälden auf kräftige Farben und deren positive Kraft, die –wie sie sagte- Sonne ins Haus bringen sollen. Nicht anwesend sein konnte der Maler Hans Torwesten aus Rohrdorf, von ihm stammen vier Gemälde die in den Zimmern der Bewohner hängen. Die Idee, die Kunst und die Künstler ins Chiemseehospiz zu holen hatte Walter Richter als Schatzmeister der Chiemseehospiz. Er bedankte sich bei den Künstlern, dass sie sich bei ihren Werken Gedanken zum besonderen Charakter der Einrichtung gemacht haben und er ergänzte: „Die Verwirklichung von Kunst am Bau in diesem Haus war nur möglich, weil alle Künstler zu bevorzugten und humanen Preisen arbeiteten und zum Teil sogar eine Schenkung vornahmen“. Im Rahmen der Kunstführung informierten Vorstand Stefan Scheck sowie Hospiz- und Pflegedienstleiterin Ruth Wiedemann, dass das im Vorjahr von den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land und von der Stadt Rosenheim als Kommunalunternehmen eröffnete Chiemseehospiz mit zehn Betten eine sehr gute Auslastung hat. „Feste Arbeitskräfte und ehrenamtliches Engagement durch den Förderverein ergänzen sich ganz wunderbar“, so die Pflegedienstleiterin, die noch bekanntgab, dass der große Schulungsraum im ersten Stock bei Bedarf aus der Region zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Foto: Hötzelsperger – Eindrücke vom Künstlerrundgang im Chiemseehospiz
Weitere Informationen: www.chiemseehospiz.de