Die Holzskulpturen des Chiemgauer Künstlers Andreas Kuhnlein werden heuer vom 2. Juni bis zum 5. November unter dem Titel „Spuren des Menschseins / Tracce di umanità“ auf Burg Pergine in der Provinz Trient in Italien präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, den 2. April 2023, um 17 Uhr statt und markierte den Beginn der kulturellen und touristischen Saison.
ANDREAS KUHNLEIN, geboren 1953 in Unterwössen im Chiemgau, betrachtet den Baum als wesenhafte Erscheinung und fast als Synonym für den Menschen. Hölzern von toten und entwurzelten Bäumen entlockt er ein Menschenbild, das geprägt ist von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit, und durch die künstlerische Darstellung verleiht er ihnen neues Leben: ein Spiegel der menschlichen Kondition. Ein Baum mit seinen Jahresringen trägt die verflossene Zeit in sich, wie ein menschliches Antlitz. 28 große Holzskulpturen beleben den Park zwischen den Mauern, den Innenhof und das Herrenhaus und rufen historische und mythologische Gestalten wach: wie ein tableau vivant, das die von den alten Gemäuern eingeschlossenen Geschichten zu neuem Leben erweckt. Andreas Kuhnleins Werke waren in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und in anderen Ländern zu sehen.
Bei der Ausstellungseröffnung trat die Gruppe FAN CHAABI auf: fünf im Trentino heimisch gewordene Einwanderer der zweiten Generation, die in einer Begegnung von Völkern und Kulturen unsere heutige multiethnische Gesellschaft und die kosmopolitische Geschichte der Burg widerspiegeln. Nänien, Tarantellas, Tammuriate, volkstümliche Protestlieder und Zigeunertänze verschmelzen zu einer Reise ins Herz des Mittelmeers, dem Schnittpunkt von Kulturen und der Heimat von Migranten.
Text und Bildmaterial: Andreas Kuhnlein / Castello di Pergine
Anhang: Geschichte der Burg Pergine