Großer Andrang herrschte am Sonntag rund ums Pruttinger Pfarrheim. In den wunderbar adventlich dekorierten Ausstellungsräumen hatten 55 Bürger aus Prutting und Umgebung ihre Hauskrippen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Bei einem Rundgang konnten die Besucher 85 Krippen von groß bis winzig klein betrachten. Die älteste ausgestellte Krippe stammte aus der Barockzeit und erinnerte bei der Betrachtung an einen Dom mit seinen hohen und düsteren Türmen. Die kleinste Krippendarstellung aus Ecuador befand sich in der sehr zarten und filigranen Schale einer Physalis-Blüte. Eine Krippe reihte sich an die andere, egal ob orientalische oder alpenländliche Krippe, Krippen aus Naturmaterialen, Kastenkrippen, Figuren aus Holz, Wachs, Ton oder Stroh, bemalt, bekleidet und verziert bis ins kleinste Detail ließ die Besucher erstaunen. Tief ergriffen und bewegt waren viele Anwesende von der „Elisabeth Block Krippe“. Bevor die Familie Block Opfer des Holocaust wurde, verschenkte sie der Bruder an einen Freund und dort wird sie seither in Ehren gehalten. Jede Krippe wirkte in seiner Machart für sich, faszinierte und fesselte die Betrachter. Nebenbei konnte einer Schnitzerin beim Arbeiten über die Schultern geschaut werden. Auch sie hatte besonders beeindruckende geschnitzte Figuren dabei, die von ihrer Schwester bekleidet wurden. Gleichzeitig wurden in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Führungen für die 2014 erbaute Weihnachtskrippe, sowie die 2017 erbaute Fastenkrippe angeboten. Auch hier riss der Besucherstrom nie ab, so dass die Führungen nicht mehr im Stundentakt abgehalten wurden, sondern fortlaufend durchgeführt wurden. Eine Attraktion gab es vor allem für die Kinder: Zwei Kamele standen im Pfarrgarten. Geduldig und fasziniert standen die Kinder rund um den Gartenzaun, betrachteten die Wüstenschiffe und warteten geduldig, bis sie auf dem Rücken von Ali und Luna eine Runde auf der Wiese gehen durften. Für Verpflegung war bestens gesorgt, ebenso luden ein prächtiges Kuchen Büfett mit Kaffee, Kinderpunsch und Glühwein zum Aufwärmen und Verweilen ein.
Ein herzliches Vergelt’s Gott an all unsere Helfer rund um die Krippenausstellung, vor allem an alle Bürger, die ihre Hauskrippe für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt haben. Ohne deren Bereitschaft wäre es nicht möglich gewesen, diese Vielfalt und Vielfältigkeit in der Ausstellung zu repräsentieren.
Centa Friedrich