Aufgrund der großen Nachfrage an einer Kräuterwanderung mit anschließender Vorführung zur Herstellung von Kräuterprodukten mit dem Kräuterweibe Maria Zierer aus Prien-Siegharting wurde die Zusammenkunft beim Gasthof Stocker wegen der derzeitigen Situation in drei aufeinanderfolgende Gruppen aufgeteilt. Eingeladen hierzu hatte der Obst- und Gartenbauverein Prien und Umgebung.
Den Auftakt bildete eine kurze Kräuterwanderung von Atzing nach Arbing, dabei erklärte Maria Zierer die am Wegesrand und in den Wiesen vorkommenden Kräuter und deren Wirkungsweisen ausführlich. Das erste Kraut war die Schafgarbe, hierzu sagte das Kräuterweibe: „Die Schafgarbe ist mein Lieblingskraut, es ist mein heimlicher Geschmacksverstärker, enthält viele Mineralien und -so sagt man- heilt alle inneren und äußeren Wunden“. Der Spitzwegerich, der gleich daneben zu finden war, wirkt antibiotisch und wundheilend. Bei einem Insekten- oder Bienenstich kann dieser frisch gepflückt sofort Linderung verschaffen und zu einem Erdkammersirup verarbeitet kann er bei Husten sehr wohltuend wirken. Beim Kauf des Honigs empfiehlt das Kräuterweibe auf gute Qualität zu achten und dabei am besten einen heimischen Imker des Vertrauens zu unterstützen. Nach dem Spitzwegerich fand sich auch noch der Breitwegerich, dieser kann als Notfallpflaster bei Blasen an den Füßen eingesetzt werden. Auch müde Füße bringt er wie der Beifuß wieder in schwung. Das Laabkraut reinigt die Lymphe und kann frisch verwendet oder als Tinktur angesetzt werden. Die Brennessel enthält viele Mineralien, wirkt sehr harntreibend und deren Samen sind wahre Energiespender, die in der Pfanne geröstet auch noch gut schmecken. Der Giersch, der unter anderem an dem dreikantigen Stengel zu erkennen ist, ist blutreinigend, entgiftend und harnsäuretreibend. Daher gut bei Gicht einzusetzen. Praktisch ist dabei, dass die Blätter als Petersilienersatz dienen können. So wurden bei den Führungen noch etliche weitere Kräuter und deren Anwendungsmöglichkeiten angesprochen. An den Beispielen der Schafgarbe und der Ringelblume zeigte das Kräuterweibe im zweiten Teil der jeweiligen Zusammenkunft im schattigen Biergarten des Atzinger Gasthofes die Herstellung von Kräutersalz und Kräuteröl. Für die zweistündigen und praktischen Erläuterungen bedankte sich namens des Obst- und Gartenbauvereins Christa Angerer bei Maria Zierer mit einem guten Hochprozentigem aus der Priener Brennerei.
Foto/s: Hötzelsperger – Kräuterwanderung mit Kräuterweibe Maria Zierer auf dem Weg von Atzing nach Arbing.