Leitartikel

Kloster Frauenchiemsee: ein Segen für den Chiemgau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Segen für das Benediktiner-Kloster Frauenwörth ist seit 29 Jahren der Freundeskreis der Abtei Frauenwörth im Chiemsee. Dies machte Äbtissin Johanna Mayer, OSB in ihren Grußworten zur Jahresmitgliederversammlung in der überaus gut besuchten Aula deutlich. Und die Präsidentin des Bayerischen Landtags Ilse Aigner fügte in ihrem Gast-Vortrag hinzu, dass das Kloster selbst ein großer Segen für den Chiemgau sowie dessen Bewohner und Gäste ist.

Den Auftakt bildeten zur Einstimmung eine stille Filmdokumentation, Weisen der Harfensolistin Liesi Huber aus Wildenwart sowie nachträgliche Glückwünsche an die Äbtissin zu ihrem heurigen 70. Geburtstag. Als Geschenk konnte die Vereinsvorsitzende im Beisein ihres Vorgängers und Ehrenvorsitzenden Alois Glück,  des Mitgründers des Vereins Adolf Dinglereiter, Landtagsabgeordneter a.D. und des Insel-Bürgermeisters Armin Krämmer neben Blumen auch noch ein Geschenk von Kardinal Friedrich Wetter übergeben. Dieser ließ anlässlich seines 70. Priesterjubiläums einen Heiligen Christopherus aus den Händen der Chiemgauer Künstlerin Christine Stadler überbringen. In ihrem Rückblick erinnerte Annemarie Biechl an enorme Kostensteigerungen bei den umfassenden Renovierungen für das Haus Scholastica, an Aufgaben und Herausforderungen im Gut Mitterndorf, an ein gelungenes Benefizkonzert im Münster Frauenchiemsee sowie an die Aufführungen und Spenden des Bad Endorfer Theaters mit dem Sommerstück „Selige Irmengard von Frauenchiemsee“.

Äbtissin Johanna Mayer, OSB erinnerte zudem an das Irmengardfest, an viele Ideen und Aktivitäten aus den Reihen des Freundeskreises sowie daran, dass die Klostergemeinschaft in erster Linie eine geistliche Gemeinschaft ist, die sich immer wieder mit Erfolg wirtschaftlich betätigt. „Unsere Abtei ist ein Institut päpstlichen Rechts , das rechtlich selbstständig ist und unter der Leitung einer eigenen höheren Oberin (Äbtissin) steht. Und sie ist eine vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst anerkannte Körperschaft des öffentlichen Rechts“ – so die Vorsteherin von derzeit 14 Schwestern mit der Ewigen Profess und einer Schwester mit der Zeitlichen Profess.  Es folgte der Hinweis, dass das Kloster mit ihren insgesamt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den gewerblichen Betrieben (Klosterwirt, Klosterladen, Seminarbereich) selbst für die Kosten zum baulichen Erhalt der großen Klosteranlagen sorgen muss, denn das Kloster bekommt keine Zuwendungen von den Kirchensteuer-Einnahmen. Über Einnahmen und Ausgaben im Vereinsjahr 2022 informierten Schatzmeister Martin Weichselgartner und Prof. Dr. Helmut Wittmann, der zusammen mit Dietrich Sailer die Prüfung vornahm. Aus den Beiträgen der gut 850 Mitglieder und aus verschiedenen Spenden konnte der Verein dem Kloster 45.000 Euro überweisen.

Ilse Aigner: „Kloster und Selige Irmengard prägen die Chiemgau-Region“

„Das Kloster Frauenwörth prägt die gesamte Chiemgau-Region und das Kloster selbst ist geprägt von der Seligen Irmengard, die mit nur 24 Jahren ihr Amt übernahm, die im zarten Alter von 33 Jahren verstarb und die in armen Zeiten für die damaligen Bewohner zum Segen und bis heute zu unserer Schutzpatronin wurde“ – mit diesen Worten begann Landtagspräsidentin Ilse Aigner ihre Grußbotschaft. Sie fügte hinzu, dass das Kloster und die 1928 Selig gesprochene Irmengard auch heute noch für die kleine Insel mit rund 200 Einwohnern in etwa 50 Häusern und bei täglich rund 40 ankommenden Schiffen von hohem wirtschaftlichen und touristischen Wert sind. „Die große Aufgabe des Erhaltens ist eine große Leistung des Konvents, gerade in Zeiten, in denen verschiedene Strömungen und Veränderungen Anlass zu großer Sorge sind“. Gerade deswegen – so die Landtagspräsidentin weiter – sage ich Ihnen allen ein ehrliches und herzliches Vergelt´s Gott, dass sie den Fragen, die mit der Herausforderung an die Demokratie entstehen, mit christlichen Werten und Wurzeln wertvolle Antworten geben.

Zum Abschluss bedankte sich die Vorsitzende Annemarie Biechl für die gewährte Unterstützung bei Michael Feßler von der Chiemsee-Schifffahrt, bei Franz Stettner und bei den Landfrauen aus den Reihen des Bayerischen Bauernverbandes Rosenheim für einen kulinarischen Empfang sowie bei Schwester Hanna für die Versammlungs-Vorbereitung. Schwester Elisabeth führte dann noch durch die Baustelle beim Haus Scholastica.

Weitere Informationen: www.freundeskreis-frauenwoerth.de

Fotos: Hötzelsperger – 1. Von links: Insel-Bürgermeister Armin Krämmer, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Ehrenvorsitzender Alois Glück, Äbtissin Johanna Mayer, OSB und Vorsitzende Annemarie Biechl. 2. Von links: Bgm. Krämmer, Ilse Aigner, Äbtissin. 3.  Blumen für Ilse Aigner von Annemarie Biechl. 4. Kloster Frauenwörth am Versammlungstag. 5. Harfinistin Liesi Huber.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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