Natur & Umwelt

Klimaschutz ist wirksame Fluchtursachen-Bekämpfung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Anlässlich des Welttags des Flüchtlings fordert Caritas international mehr Klimagerechtigkeit für die Länder des Globalen Südens. Insgesamt werden weltweit bereits 25 Millionen Menschen jährlich von extremen Wettereignissen vertrieben.

Mit der steigenden Zahl an Extremwettereignissen nahm in den vergangenen Jahren auch die Zahl der durch diese Katastrophen vertriebenen Menschen kontinuierlich zu. „Der Klimawandel beeinträchtigt die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Am stärksten sind dabei diejenigen betroffen, die am wenigsten dazu beigetragen haben“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Bestes Beispiel hierfür, so Müller, sei, dass 70 Prozent der Hungernden weltweit auf dem Land leben. Die Folgen des Klimawandels sind für sie häufig als erstes spürbar, da ihr Überleben vom Ertrag des Landes abhängt. „Der Welttag des Flüchtlings“, sagt Oliver Müller, „ist eine gute Gelegenheit auf dieses viel zu oft vergessene Schicksal der Klimaflüchtlinge aufmerksam zu machen.“

Die Schätzungen, wie viele Menschen aufgrund des Klimawandels in den kommenden Jahren ihre Heimat verlassen werden, reichen von 50 bis hin zu mehreren hundert Millionen. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hat darauf bereits seit Jahren reagiert. Zum einen wird den Betroffenen von Naturkatastrophen mit akuter Nothilfe tatkräftig unter die Arme gegriffen, gleichzeitig wird durch langfristige Katastrophenvorsorge versucht, die Widerstandskraft von Familien zu stärken, damit es ihnen gelingt, die Folgen der Erderwärmung zu bewältigen. „Allein mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“, sagt Oliver Müller, „haben wir im Jahr 2021 über eine Million Menschen in 68 Projekten weltweit erreicht.“

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen appelliert Oliver Müller für mehr Klimagerechtigkeit: „Es darf nicht sein, dass die Menschen in den Ländern des Globalen Südens die Rechnung für unseren Lebenswandel serviert bekommen.“ Wie gravierend die Unterschiede sind, illustriert folgendes Beispiel: Während in Deutschland der durchschnittliche CO2-Austoß pro Kopf bei 7,2 Millionen Tonnen liegt, verursacht ein Mensch in Mosambik lediglich knapp 0,31 Tonnen CO2.

Anlässlich des Welttages des Flüchtlings wird heute die von Caritas international konzipierte Ausstellung „Anpassen, Fliehen, Festsitzen“ in Freiburg (Kreuzgang von St. Martin, Rathausgasse 3, 79098 Freiburg) eröffnet. Die Ausstellung, die sich den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Fluchtbewegungen aufzeigt, geht auf eine Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in Bangladesch und Mosambik zurück und wurde von der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg unterstützt. Die Ausstellung kann kostenfrei geliehen werden.

Foto: Ausstellung „ANPASSEN, FLIEHEN, FESTSITZEN“: Badoo Fukura aus Äthiopien steht auf dem Grund eines Wasserbassins. Normalerweise können damit 30 Familien ein halbes Jahr lang mit Wasser versorgt werden. Aufgrund einer anhaltenden Dürreperiode ist der Wasserspeicher schon nach zwei Monaten trockengefallen. Foto: Nancy McNally/CRS


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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