Kunst-Performance zum Thema Missbrauch – Mehr als 100 Mitwirkende beziehen im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ in München Stellung
Die Erzdiözese München und Freising setzt sich erneut künstlerisch mit dem Thema Missbrauch auseinander. „Here we are – Missbraucht. Verraten! Hoffnung?“ ist das Angebot in der Kirche Herz Jesu im Münchner Stadtteil Neuhausen (Lachnerstraße 8) tituliert, das am Samstag, 15. Oktober, im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ aufgeführt wird. An der Seite von Betroffenen aus Kirche und Kunst zeigen Kulturschaffende in Zusammenarbeit mit dem Betroffenenbeirat in der Erzdiözese München und Freising ihren Protest in einem großen, kunstspartenübergreifenden Werk. Mit einer Text- und Bildprojektion, einer Choreografie von Pedro Dias, Kompositionen von Mathias Rehfeldt, Chor, Musikerinnen und Musikern des Bayerischen Staatsorchesters sowie dem Kinderchor der Bayerischen Staatsoper unter Leitung von Stellario Fagone beziehen mehr als 100 Mitwirkende Stellung gegen sexualisierten Missbrauch. Im Anschluss jeder Aufführung stehen Beteiligte für Fragen und Gespräche bereit.
„Als selbst Betroffener sexualisierter Gewalt und Mitglied des unabhängigen Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München und Freising ist es mir ein besonderes Anliegen, die Kunst als Brücke zu den Menschen in unserer Gesellschaft zu nutzen“, unterstreicht Richard Kick das Ziel der Performance. „Erst wenn wir es schaffen, die Menschen emotional zu erreichen, wird sich daraus die Kraft und Energie entwickeln, um die richtigen Lösungen zu finden und die Auflösung des Geschehenen voranzubringen. Dass hierbei das Erzbischöfliche Ordinariat München als Veranstalter auftritt, sehe ich als Zeichen der Bereitschaft, Aufarbeitung wirklich zu wollen.“ (uq)
Hinweise: Das gesamte Programm der „Langen Nacht der Museen“ lässt sich nachlesen unter www.muenchner.de/museumsnacht.
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Hötzelsperger