Brauchtum

Keferloher Sonntag und Montag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit über eintausend Jahren und damit länger als das Oktoberfest gibt es den „Keferloher Montag“, wie schon im Vorjahr musste er auch auch heuer wegen Corona abgesagt werden. Abgehalten konnte aber der ebenso traditionsreiche „Keferloher Sonntag“. Dabei erinnerte Prälat Josef Obermaier bei einem volks- und blasmusikalisch gestalteten Gottesdienst im Freien daran, dass Keferloh ein Schnittpunkt für Reisende war, die auf dem Weg in die damals kleine Stadt München waren und rasten wollten oder mussten. „Die Kirche mit ihren festen Mauern bot den Reisenden Sicherheit, Halt und Geborgenheit. Und für die Bevölkerung war sie ein wichtiger Ankerplatz, um gegen die mordenden und plündernden Horden, vor allem der Hunnen und später der Ungarn Unterschlupf zu finden. Gerade die Überfälle der Ungarn prägten seit dieser Zeit Keferloh, daraus entstand der bis heute existierende Markt“ – so Prälat Obermaier in seiner Predigt.

                                                                                                        DER KEFERLOHER MONTAG UND DIE KEFERLOHER FREUNDE

Der „Keferloher Montag“ blickt zwischenzeitlich auf eine über 1050jährige Tradition und Geschichte zurück und ist weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Der Name „Keferloh“ steht nicht nur für den weltberühmten Maßkrug, sondern vor allem für den seit 955 abgehaltenen „Keferloher Markt“. Der Keferloher Montag war einst die größte Menschenansammlung im Königreich Bayern sowie das größte Bierfest im ganzen Land. Der ehemalige Viehmarkt hat sich zu einem der ältesten Markt- und Volksfeste Bayerns entwickelt. Mit dem Aufkommen des Oktoberfests in München versank der Markt allerdings in einen Dornröschen-Schlaf. Bekannt blieb er allenfalls der „Keferloher“, der Ur-Maßkrug der Bayern. Traditionell tritt jedes Jahr ein Politiker als Festredner auf. Dabei wird einen Strohhut getragen, der an die Landwirte erinnert, die früher den Keferloher Montag besuchten. Es galt damals als Ehre, dort gewesen zu sein, weswegen die Landwirte in der Wirtschaft ihren Hut aufbehielten, um mit dem „Buschen“ zu zeigen, dass sie dort gewesen sind. Aus diesen historischen Hintergrund heraus machen es sich die Keferloher Freunde zur Aufgabe, den Keferloher Montag mitsamt dem Keferloher Buschn mit Hut sowie den originalen bayerischen Maßkrug – den Keferloher – wieder ins Gedächtnis der Menschen zu bringen Herrn Anton Reichlmair und die „Die Keferloher Freunde e.V.“ haben die alte Tradition wieder aufleben lassen. haben die alte Tradition nach einem langen Dornröschenschlaf wieder aufleben lassen. Die Keferloher Freunde e.V. organisieren und koordinieren den Keferloher Montag sowie alle Maßnahmen, die dem Erhalt des Keferloher Montags sowie der Brauchtumspflege dienen.

Bilder und weitere Informationen: Die Keferloher Freunde e.V. – www.keferloher-montag.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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