Ab sofort ist der Kaunersteig (Nr. 492) zwischen Königssee und Regenalm im Nationalpark Berchtesgaden wieder begehbar.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Neben dem tatkräftigen Einsatz eigener Mitarbeiter hat die Nationalparkverwaltung rund 120.000 Euro in die abschnittsweise Neuanlage des alpinen Steiges investiert. Auf rund 350 Metern Länge wurde der Verlauf im unteren Teil, rund 200 Höhenmeter über dem Königssee, neu trassiert. Im ausgehenden Winter 2019 hatte eine Mure den Kaunersteig hier stark beschädigt, der Steig musste aufgrund großer Steinschlaggefahr gesperrt werden.Nationalparkleiter Dr. Roland Baier ist erfreut und erleichtert zugleich: „Ich bin wirklich froh, dass wir den Kaunersteig nach über drei Jahren Sperre jetzt wieder für Bergsteiger freigeben können. Die Sanierung war ein echter Kraftakt, den unsere Mitarbeiter zusammen mit einer Spezialfirma aus Österreich bravurös gelöst haben“. Nach einem massiven Murenabgang musste der Steig im März 2019 gesperrt werden. Rund 2.000 Quadratmeter Oberboden waren zusammen mit der Vegetationsdecke ins Tal gestürzt, direkt oberhalb der schwierigen Schlüsselstelle des Kaunersteiges in sehr steilem, felsdurchsetztem Bergwald. Lange war nicht klar, wie mit dem Steig aufgrund der großen Steinschlaggefahr weiter verfahren werden sollte. „Die Sicherheit unserer Besucher steht für uns an allererster Stelle“, betont Nationalpark-Wegereferent Lorenz Köppl. „Wir hatten drei Optionen: Entweder den Kaunersteig komplett aufzulassen, den Anrissbereich der Mure und die Sturzbahn technisch zu sichern oder den Steig um die Gefahrenstelle herum komplett neu zu trassieren. Auflassen wollten wir den Steig nicht, also haben wir uns zunächst darum bemüht, die Gefahrenstelle zu sichern, auszuputzen und etwas zu entschärfen. Wanderern, die trotz Sperrung im Steig unterwegs waren, sollte damit ein rasches Passieren der Steinschlagzone ermöglicht werden“, führt Köppl weiter aus. „Wir waren mit den Kollegen viele Male im Steig und haben loses Gesteinsmaterial entfernt. Außerdem wurde der Steig vor dem Hintergrund des Sicherheitsmanagements mit einer neuen Methode zur Analyse von Georisiken beurteilt. Leider hat sich aber gezeigt, dass auch Starkregen und ein weiterer Winter das lose Gestein nicht ausreichend aus dem Gefahrenbereich herausgewaschen haben und dass auch die zunehmende Vegetationsdecke den Bereich nicht angemessen befestigen konnte. Es hat sich also keine deutliche Verbesserung der Gefahrenlage ergeben. Eine technische Verbauung des Anrissbereichs ist kaum möglich und enorm teuer. Also haben wir uns unter Einbeziehung eines Geologen und in Absprache mit unseren Partnern für die Neutrassierung entscheiden“, fasst der Wegereferent zusammen. In dem steilen und von Felswänden durchsetzten Bergwald gestaltete sich auch die Suche nach einem neuen, dem ursprünglichen Charakter des Kaunersteiges entsprechenden Trassenverlauf schwierig.
Nach der Neutrassierung des Kaunersteiges hat sich die Schwierigkeit zwangsweise verändert, der Steig ist nun „Schwarz“ klassifiziert. Kurze Steilstufen werden mit Hilfe von Stahlseilen und Trittbügeln überwunden. Hier sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich.
Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Berchtesgaden