Gesundheit & Corona

Karl Stankiewitz – Corona-Tagebuch zu Lockdown light

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mein derzeitiges Bemühen, die Lebenswelt verschiedener Altersgruppen unter Corona-Bedingungen konkret zu erkunden und kurz zu beschreiben, ist durch den neuerlichen „nationalen Kraftanstrengung“ (Angela Merkel) jäh unterbrochen worden. Gut, die ganz Jungen und die ganz Alten sind vom aktuellen „Lockdown light“ (Markus Söder) kaum betroffen, denn die Kitas bleiben noch offen und die Senioren dürfen in ihren Heimen weiterhin besucht werden, alles natürlich unter strengen Auflagen.

Die 20- bis 30-Jährigen jedoch, die ich auf dem Schirm hatte, sind durch das Verbot jeglicher Freizeit- und Sportaktivitäten derart betroffen, dass die versuchten Anpassungen an die rigorosen Regeln so gut wie ausgeschlossen sind, mindestens bis Ende November. Das heißt nicht weniger als dass die Betreiber von Kneipen und Clubs in ihrer Existenz noch mehr bedroht sind als durch die bisherige Sperrstunde. Es warwohl eher ein Akt der Verzweiflung, als Joe,m einer der jungen Barkeeper am Thierschplatz, die halbustige Parole plakatierte: „Make day drinking great again“. Andere hatten schon ganz zugemacht; Zu viel Hygiene-Aufwand, zu hohes Bußgeld, zu wenig Gäste.

Was aber ist jetzt mit den meist größeren, schummrigen, bis zum Lockdown dicht belagerten Tanzschuppen mit Clubcharakter? Klar doch, die waren – und wären wohl weiterhin – die vorderste Front für den kleinen bösen Feind.

en meist größeren, schummrigen, bis zum Lockdown dicht belagerten Tanzschuppen mit Clubcharakter? Klar doch, die waren – und wären wohl weiterhin – die vorderste Front für den kleinen bösen Feind. Das hat auch Markus Söder, als Tänzer nicht übermäßig talentiert, schon des Öfteren kund getan, zuletzt mit einem rigorosen Ratschlag: „In den Clubs ist die Ansteckungsgefahr einfach mit am höchsten. Aber sie können ja zum Beispiel zu Hause mit Ihrer Partnerin tanzen.” Die Sozialen Medien erreichten daraufhin 13 600 mehr oder weniger empörte Reaktionen.

„Die Clubkultur geht kaputt.“ So rumorte es in betroffenen Kreisen bereits vor der jüngsten, von allen Ministerpräsidenten verfügten Einschnürung jeglicher Freizeitaktivität und sportlicher Betätigung. Bedeutet dies nun tatsächlich das Ende eines Angebots, das zur Lebenswirklichkeit einer Generation geworden ist?

Bericht und Foto: Karl Stankiewitz

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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