Herzliche Grüße zu den Osterfeiertagen an die Leserschaft der Samerberger Nachrichten haben wir aus Baden-Württemberg mit diesen Bildern erhalten. Sie entstanden am Karfreitag in der Basilika von Weingarten im Landkreis Ravensburg.
Bei wikipedia heißt es: Die Basilika minor St. Martin und Oswald ist die 1724 geweihte frühere Stiftskirche der Reichsabtei Weingarten in Weingarten (vormals Altdorf) im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg. Architektonisch ist die römisch-katholische Kirche keine Basilika, sondern eine barocke Emporenhalle.
Die Kirche ersetzte um 1720 einen romanischen Vorgängerbau, der 1056 von Welf IV. als Grablege der Welfen gestiftet worden war. Die Kirche und das zugehörige Kloster der Benediktiner stehen an der Stelle einer auf das 10. Jahrhundert zurückgehenden Pfalz auf dem Martinsberg und wurden mit dem Grundbesitz dieser ursprünglichen Stammburg der schwäbischen Welfen ausgestattet. Diese war ihrerseits an der Stelle eines alamannischen Herrensitzes entstanden, der sich neben einem germanischen Heiligtum befand. Die aus dem Kerngebiet des Fränkischen Reichs im Maas/Mosel-Raum eingewanderten Welfen weihten die Kirche dem fränkischen Nationalheiligen Martin von Tours. Der Grundstein der Barockkirche wurde am 22. August 1715 gelegt. Sie ersetzte die romanische Kirche der Benediktinerabtei. Der Neubau wurde während der Amtszeit von Abt Sebastian Hyller am 10. September 1724 durch den Bischof von Konstanz Johann Franz Schenk von Stauffenberg geweiht, Titelheilige sind Martin von Tours und Oswald.
Die Kirche ist mit einer Kuppelhöhe von 67 Metern und einer Länge von 102 Metern das größte barocke Kirchenbauwerk in Deutschland und nördlich der Alpen. Abt Hyller, nach dem auch eine Straße in Weingarten benannt ist, wählte bewusst für den Neubau der Kirche nahezu die hälftigen Ausmaße des Petersdoms in Rom. Die reichhaltigen Stukkaturen fertigte unter dem Architekten Donato Giuseppe Frisoni der Stuckateur Giacomo Antonio Corbellini. Der Wessobrunner Franz Schmuzer erstellte sechs Seitenaltäre. Das Chorgestühl schnitzte 1720 bis 1724 der Bildhauer und Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer. Seit der Auflösung der Benediktinerreichsabtei 1803 dient die Kirche als Pfarrkirche der katholischen Pfarrei St. Martin. Von 1922 bis 2010 war sie zugleich Klosterkirche der wiederbesiedelten Benediktinerabtei Weingarten. Aus Anlass der 900-Jahrfeier der Gründung der Benediktinerabtei durch die Welfen wurde die Kirche 1956 von Papst Pius XII. zur Basilica minor erhoben. Die in der Kirche aufbewahrte Heilig-Blut-Reliquie ist Gegenstand religiöser Verehrung in ganz Oberschwaben. Sie steht im Mittelpunkt einer der größten Reiterprozessionen Europas, des jährlich stattfindenden Blutrittes.
Fotos: Stefan Mühle, Weilrod-Hasselbach (Hochtaunus)