Kardinal Reinhard Marx hat in der Chrisam-Messe die Bedeutung der Feier der Sakramente betont: Sie gleiche dem Herzschlag, „der den ganzen Organismus der Kirche bewegt, damit sie sich in Nächstenliebe hingibt an die Welt“, so der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom am Mittwoch der Karwoche, 31. März. Gerade in der Coronakrise, in der sich die Menschen nach Nähe, Berührung und Gemeinschaft sowie einem Ende der notwendigen Beschränkungen sehnten, zeige sich das Gewicht der Sakramente als „Elemente der Berührung, durch die wir erfahren, dass dies nicht nur Theorie ist, sondern wirkliche Berührung unseres Leibes und unserer Seele“. In ihnen werde deutlich, dass „der Gott, den Jesus seinen Vater nennt, gerne unter den Menschen ist, sie berührt, ihnen nahe ist: Gott ist verrückt nach jedem Menschen.“
Der Kardinal drückte seine Hoffnung aus, dass nach der Coronakrise auch die Gottesdienste „intensiver“ gefeiert werden würden und sich die Gläubigen „mit Freude zusammen neu auf den Weg machen“. Es gelte, „die Feier der Sakramente neu zu entdecken im Miteinander“, denn sie sei „fundamental für das Leben und die Zukunft der Kirche“. Die Erfahrung der Berührung in den Sakramenten mache nicht jeder einzelne für sich und seinen Eigennutz, sondern „soll zu einer Bewegung werden“, so Kardinal Marx.
Am Mittwoch der Karwoche feiert der Erzbischof von München und Freising alljährlich im Münchner Liebfrauendom die traditionelle Chrisam-Messe, bei der die heiligen Öle für die Spendung der Sakramente im Erzbistum geweiht werden: Chrisam, das bei der Taufe, der Firmung, der Priester- und Bischofsweihe sowie der Altar- und Kirchweihe verwendet wird, Kranken-Öl für die Krankensalbung und Katechumenen-Öl für die Taufe. (ck)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Rainer Nitzsche