Kirche

Kardinal Marx ruft zu weltweiter Solidarität auf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx ruft zu weltweiter Solidarität auf. Die „Tendenz zur Isolation, zu stärkeren Nationalismen und Grenzen“ mache klar, „dass der entscheidende Faktor für das Überleben der Menschheit und zugleich für die aktive Bewahrung der Schöpfung im Gemeinwohl, im Gemeinsamen zu finden“ sei, sagt der Erzbischof von München und Freising in einem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 7. Januar, gesendet wird, und schließt daraus: „Gerade als Christ sage ich: Not tut die Solidarität weltweit!“

Marx fragt nach den Erkenntnissen, die aus drei von der Corona-Pandemie geprägten Jahren gewonnen werden und antwortet mit einem Zitat von Papst Franziskus: „Die größte Lektion ist, dass wir alle einander brauchen, und dass niemand sich allein retten kann.“ Das gelte, führt der Erzbischof von München und Freising aus, „wohl ebenso für zwischenmenschliche Beziehungen wie für die Beziehungen zwischen Staaten, Ökonomien, gesellschaftlichen Gruppen“. Die Pandemie habe offengelegt, wie verzweigt das weltweite Netzwerk sei, wie abhängig alle von funktionierenden Lieferketten und wie anfällig diese Systeme seien. „Nicht alles hat sich als gut erwiesen, manches muss neu vereinbart und verabredet werden“, zieht Marx Bilanz. Auch sei deutlich geworden, „dass viel zu häufig diejenigen aus dem Blick geraten, die nicht an den Knotenpunkten des Netzwerkes sitzen“; dies gelte sowohl für Staaten wie auch für Einzelpersonen.

Aus dem Bedarf an Gemeinwohlorientierung und Solidarität ergibt sich Kardinal Marx zufolge eine „Agenda all der Aufgaben, die wir dringlich aktiv angehen und fortführen müssen“. Die Liste reiche „von Friedensförderung über eine verlässliche Gesundheitsversorgung, die Gestaltung des Klimawandels, Förderung von Integration, Schutz der Menschenrechte, Bekämpfung von Wassermangel, Hunger und Armut weltweit bis hin zur Schaffung gerechter Weltwirtschaftsstrukturen“. Marx ist überzeugt: „Es gibt viel zu tun – und wir können etwas tun, jetzt erst recht!“ Die größte Quelle der Veränderung sei „die Menschlichkeit, die sich in Verantwortung und Mitgefühl zeigt“. Dies sei auch die Botschaft, „die wir von Weihnachten ausgehend in jeden Tag des neuen Jahres mittragen können, damit die Zukunft besser wird“, schließt der Münchner Kardinal seinen Beitrag in „Zum Sonntag“. (glx)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger

Hinweis: Der Radiobeitrag von Kardinal Marx wird am Samstag, 7. Januar, um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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