Leitartikel

Kardinal Marx: „Ostern ist eine Ressource der Hoffnung“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ostern kann nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx helfen, „die zerstörten Ressourcen der Hoffnung und der positiven Lebenslust neu zu füllen oder wiederzuentdecken“. Denn Ostern bedeute: „Ich glaube, dass das Leben stärker ist als der Tod. Ich glaube, dass die gute Schöpfung nicht ganz von Menschen verdorben werden kann. Ich glaube, dass in mir der schöpferische Lebensgeist Gottes lebendig ist. Und ich glaube, dass ich nicht allein bin – im Leben nicht und auch im Tod nicht“, führt der Erzbischof von München und Freising laut Manuskript in seiner Predigt in der Osternacht am Samstagabend, 8. April, im Münchner Liebfrauendom aus.

Die Krisen der vergangenen Jahre zeitigten zahlreiche negative Auswirkungen, so der Kardinal. Er zeigt sich insbesondere erschrocken über „die Folgen der vielfältigen Krisen unserer Tage für junge Menschen“, die mit Depressionen oder mangelndem Lebensmut zu kämpfen hätten. Dagegen setze das Osterfeist „Zeichen der neuen Schöpfung, die gegenwärtig ist, wo Glaube, Liebe und Hoffnung, Barmherzigkeit, Friede, Gemeinschaft an einem Tisch, Versöhnung erfahrbar und sichtbar werden“, sagt Marx. Die Auferstehung aus dem Tod, die Auferweckung des gekreuzigten Jesus von Nazareth vergleicht der Erzbischof mit einem Vulkanausbruch im positiven Sinn: „Der Vulkan, der fruchtbare Erde hervorbringt, und die Folgen dieses von Gott kommenden Ausbruchs, den wir das Christus-Ereignis nennen, sind erkennbar in den Zeichen des Reiches Gottes, das unter uns angebrochen ist“, erklärt Kardinal Marx.

Diese Zeichen des Reiches Gottes für die Menschen erfahrbar zu machen – darin liegt laut Marx die „österliche Sendung“ der Kirche. Sie solle für die Erfahrung von Barmherzigkeit, Friede, Gemeinschaft und Versöhnung, von Glaube, Liebe und Hoffnung „eine Art offenes Festzelt werden, für alle Völker, eine Einladung, am großen Tisch Platz zu nehmen und das Leben zu feiern, das stärker ist als der Tod. Eine offene Kirche, ein offenes Festzelt! Ja, das wären fröhliche Ostern.“ (ck)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Landfrauen des BBV Rosenheim

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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