Nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx lassen sich die Herausforderungen durch die Klimakrise nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der Problematik lösen. „Es geht darum, den Schrei der Armen zu hören und den Schrei der Schöpfung. Das gehört zusammen“, unterstrich der Erzbischof von München und Freising am Samstag in seiner Predigt im Mariendom. Es gelte neu zu lernen, „was es heißt, in einem Haus der Schöpfung zu wohnen, das allen gehört“. Entsprechend sei es auch mit Einzelmaßnahmen wie der Einführung einer CO2-Steuer nicht getan. „Es geht um eine Veränderung der Perspektive.“
Der Kardinal betonte: „Auch die Kirche nimmt das Thema auf.“ So sei mit der kürzlich zu Ende gegangenen Amazonas-Synode „neu deutlich geworden, wie wichtig die Thematik auch in unserer pastoralen Arbeit ist“. Anstelle um sich selbst zu kreisen, müsse die Kirche ihre Arbeit und die Pastoral auf das Heil aller Menschen an deren Leib und Seele ausrichten. Die Wallfahrt auf den Heiligen Berg zu Ehren des Heiligen Korbinians sei „auch eine Einladung, den mit der Taufe begonnenen Weg neu aufzunehmen“ und sich „neu hinzugeben in das große Projekt Jesus“.
Der Heilige Korbinian verkündete im achten Jahrhundert als Wanderbischof den christlichen Glauben in Altbayern. Ab etwa 724 wirkte er als erster Bischof in Freising am Hof von Herzog Grimoald. Um 730 starb Korbinian in Freising und wurde nach seinem Wunsch in Mais in Südtirol bestattet. Seine Reliquien wurden auf Veranlassung von Bischof Arbeo im Jahr 768 am 20. November nach Freising gebracht. Korbinian gilt als geistlicher Vater und erster Bischof des alten Bistums Freising und der nach der Säkularisation 1821 daraus hervorgegangenen Erzdiözese München und Freising. Seit mehr als 1.000 Jahren wird mit dem Korbiniansfest die Übertragung seiner Gebeine nach Freising gefeiert. (uq)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Hötzelsperger