Kardinal Reinhard Marx sieht in der Feier der Ewigen Profess von Sr. Margareta von den heiligen fünf Wunden OCD am Samstag im Karmelitinnenkloster St. Josef in Aufkirchen (Berg) im Dekanat Wolfratshausen ein „Zeichen der Hoffnung in turbulenten Zeiten“. Bedingt durch die Maßnahmen zum Schutz vor Corona fand die Feier im engsten Kreis der Gemeinschaft statt. Mit der Ewigen Profess bindet sich die Karmelitin auf Lebenszeit an ihre Ordensgemeinschaft und gelobt dafür Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Als kontemplative Gemeinschaften übernehmen die Karmelitinnen keine pastoralen oder karitativen Aufgaben nach außen, sondern sehen ihre Hauptaufgabe im absichtslosen Dasein vor Gott, das zugleich zum Mittragen der Nöte und Anliegen der Mitmenschen wird.
Der Kardinal dankte der Neuprofessin wie auch ihren Mitschwestern für ihr Gebet. Beten zu lernen sei „das Wichtigste im Leben der Christen“, unterstrich Marx: „Weil Beten ja bedeutet, ich werde der Wirklichkeit Gottes inne und finden meinen Ort in der Welt und Geborgenheit.“ Zu Beten bedeute, „ich habe einen Anker und ein Gesicht, das mich anschaut. Umso schlimmer ist es, wenn Menschen durch das, was sie im Raum der Kirche erlitten haben durch Gewalt oder sexuellen Missbrauch, die Kraft des Gebetes verloren haben“, betonte Marx. Sr. Margareta wurde 1989 in Reichertsheim (Landkreis Mühldorf am Inn) als Monika Mühlhuber geboren. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin ging sie für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Mexiko, wo sie in einem Kinderheim arbeitete. Nach ihrer Rückkehr war sie drei Jahre lang im Kindergarten in Reichertsheim tätig, ehe sie 2015 in das Karmelitinnenkloster St. Josef in Aufkirchen eintrat. Der Karmel Aufkirchen besteht seit 1896. Zurzeit leben dort 17 Schwestern. (uq)
Bericht und Fotos: Erzbischöfliches Ordinariat / Robert Kiderle