Kardinal Reinhard Marx hat zum Fest Darstellung des Herrn, auch Mariä Lichtmess genannt, vor falsch verstandener menschlicher Autonomie gewarnt. In der seit einigen Monaten „durchaus heftig“ geführten öffentlichen Debatte über assistierten Suizid werde die Autonomie „so ins Zentrum gerückt, dass man denken könnte, dass ein assistierter Suizid ein besonderer Ausdruck davon sein könnte“, warnte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag, 2. Februar, in seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom.
„Können wir in unserer Freiheit auch über den Tod bestimmen? Wir Christen denken da anders“, erinnerte Marx: „Das Leben ist uns geschenkt, ein Geschenk Gottes.“ Der Kardinal unterstrich: „Daran muss erinnert werden, damit die Menschen nicht in die Irre gehen.“ Es gelte in erster Linie, für dieses Geschenk des Lebens zu danken, anstatt zu sagen, das Leben gehöre einem jeden selbst. „Es ist wichtig, zu erinnern, dass das Leben Gabe und Aufgabe ist. Wir geben es zurück an den Geber alles Guten.“ Die Personen des geweihten Lebens, denen an Mariä Lichtmess besonders gedacht wird, zeigten einen „besonderen Geist der Hingabe“, sagte Marx, wenngleich „die Berufung, sich in die Gemeinschaft der Christen hineinzugeben, haben alle Getauften und Gefirmten“. (uq)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Fotos: Egon Lippert